Effekte“ nannte, „das arabeskenhafte Spiel eines phantasieübcrladenen Geistes mit sich selbster schätzte ferner dessen Rez. sehr: vgl. dazu etwa seine Würdigung der Hardenschen Besprechung von Irrungen, Wirrungen .das Liebenswürdigste, was über mich gesagt worden istBrief vom 24. 12. 1888 [HA, III, Nr. 640, 667] / zum Datum vgl. Frederick Betz: Theodor Fontane. Irrungen, Wirrungen (Stuttgart: Reclam 1979], S. 82, Anm. 33); entsprechend positiv äußerte sich Fontane in seinem Dankesbrief vom 17. 12. 1889 (HA, III, Nr 702, 742) zu Hardens Geburtstagsartikel in Die Nation (Nr. 13 vom 28. 12. 1889, S 189-92): „Warum haben Sie’s so gut gemacht! Jeder liest gerne was Schmei-
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chelhaftes über sich, aber ich darf versichern, daß mein Kunstgefühl sich noch mehr freute, als meine Eitelkeit. So famos find ich es. Welche Gabe der Anordnung, der Führung des richtigen Citirens, - eine Gabe die so Wenige haben.“ Hardens Rez. von Stine lobte Fontane mit folgenden Worten (Brief vom 20. 8. 1890): „Sie wissen immer so was besonders Nettes und Treffendes zu sagen und Dinge zu sehen, woran die Andern vorbeikucken.“ (HA, IV, Nr. 62, 57); und noch einmal - im Brief vom 21. 11. 1896 (HA, IV, Nr. 675, 614) - verlieh Fontane seiner Dankbarkeit Ausdruck (bzgl. der .Vorrede' u. dem Beitrag .Fontane' in Hardens Buch Literatur und Theater [Berlin: Freund & Jeckel 1896]: „Während ich diese Zeilen bei Seite schob .. . habe ich Ihre Vorrede gelesen [S. Ill-VI/die Hrsg.]. Vorzüglich. Wer so Vorreden (immer das Schwerste) schreiben kann, bei dem ist man geborgen.“ Über Fontane hatte Harden dort u. a. folgendes zu sagen: „Als ich . . . 1889 über Fontane schrieb, schien mir aus der Geschichte von Botho und Lene leise schon die Frage anzuklingen, ob in unserer Gesellschaft wirklich Alles gut bestellt sei, und ich wage die Vermuthung, eines Tages werde der konservative Herr Theodor laut noch und deutlich sagen: Nein. Sechs Jahre danach wurde uns Efli . .. geboren . . . Da war das laute und deutliche: Nein.“ (S. rv-V).
480 Vgl. dazu auch Fontanes Brief an Harden vom 27. 11. 1896 (HA, rv, Nr. 679, 616): „Aller Klarheit unerachtet, erschwert diese Conccntratlon das Verständniß“ (vgl. auch Weller [S. 362], der kritisch anmerkt, daß Hardens .phantastlsch- künstliche Sprachgebilde' „oft das Ziel seiner Kritik verwischen, ja den Zugang zu ihrem Kern erschweren, wenn nicht oft gar unmöglich machen konnten.“) In seinem Artikel .General Bismarck' hatte Harden mit dem Kontrast zwischen dem Soldaten u. dem Zivilisten Bismarck operiert; bis zum Krieg von 1866 wurde Bismarck „meist im Ministerfrack dargestellt und verspottet“ (S. 554), brachte es allerdings dann zu hohen militärischen Ehren: seltsamerweise aber sah — nach Hardens Meinung — „die preußische Demokratie in dem Manne, der ihr wirksamster Bekämpfer wurde, nicht der. Soldaten, sondern den beschränkten Junker“ (S. 555 ), während es andererseits „in der Armee stets eine dem Leiter der preußischen Politik widerstrebende Strömung [gab]“ (S. 557) und Bismarck eigentlich „den militärischen Rang nur seinen diplomatischen Leistungen zu danken [hatte].“ (S. 554 ).
481 Vgl. hierzu das Kapitel .Über Sprache und Stil' bei Weller, a. a. O., S. 361-68, worin ähnliche kritische Einwände gegen gewisse stilistische Züge Hardens laut werden u. betont wird, daß die .Überladenheit' seiner Artikel, die Sprache oft .prunkhaft' und .barock' wirken lasse (S. 362); laut Weller kommt darin zum Ausdruck, daß Harden auf flüchtige I.eser überhaupt keinen Wert gelegt und auch die große Masse ihn wenig interessiert habe: „Seine hochstilisierte Sprache sollte die Leser zu einer genauen Wort-für-Wort-Lektüre zwingen“, weshalb er auch keinerlei Zugeständnisse an den Geschmack des Publikums machte, seinem Lese- und Informationsbedürfnis kaum je entgegenkam (S. 362).
Nr. 60
484 r ontane aaente nieroei wohl an Morilz Lazarus. floo D1W1I
Zu Anfang 1898 zwang eine Netzhautblutung - u. drohende Erblindung - Mauthner zum Abbruch jeglicher Arbeit, insbes. auch seiner Studien zur .Kritik der Sprache', ein Umstand, der dann allerdings zur Zusammenarbeit mit Gustav Landauer führte, so daß die ersten beiden Bände der Beiträge zu einer Kritik
s er 367 P bzw S. M7-U9? nen k ° nMen (ein drltter Band *°lg»e 1902; vgl. Kühn.
^£™^£ e L nUch ’ daß Fontane über Mauthners sprachkritlsche Arbeiten nicht informiert gewesen sein sollte! Vielleicht bezog sich Mauthners ^“ eilu , n J„ a, i ,V ,?„ r i tuc ?. ien . zu seinen späteren VeröffentUchungen ü£fr Aristotetell
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