508 Lat. .entweder - oder*.
509 Fontane war in seinen veröffentlichten Werken immer auf Ausgleich verschiedener Tendenzen (insbes. auch im Politischen) bedacht; nur in seiner Korrespondenz (insbes. mit Friedlaender) drückte er sich gelegentlich rückhaltloser aus (vgl. hierzu im allg. Charlotte Jolles: Theodor Fontane [ 3 1983], s. 128—29).
510 Vgl. dazu Mauthners obengenannte Rez.: „Ein Punkt sei besonders hervorgehoben, der in der Sache sehr lehrreich, in der Form sehr ergötzlich ist. Ganz unbefangen erzählt Fontane, wie er aus einem Lyriker . . . Offlziosus im literarischen Bureau wurde, wie er dann als politischer Mitarbeiter ... in die .Kreuzzeitung* eintrat; daß er später Theaterkritiker bei der »Vossischen Zeitung* war, setzt er wohl als bekannt voraus. Es wäre heute nicht leicht gestattet, nacheinander so verschiedenen Herren zu dienen. Fontane läßt sich auf eine Erklärung dieser Thatsachen gar nicht ein und hat das wahrhaftig auch nicht nöthlg.“
511 Vgl. dazu Manfred Windfuhrs Artikel .Fontanes Erzählkunst unter den Marktbedingungen ihrer Zeit* ln: Jörg Thunecke/Eda Sagarra [Hrsg.l. a. a. O., S. 335-45; vgl. Jolles’ Kap. 10: .Politik und Gesellschaft*, a. a. O., S. 126-30.
512 In Mauthners Rez. heißt es: „Wir, die wir vierzig oder fünfzig Jahre später die verehrte Frau einmal zu sehen die Freude haben, genießen diese Verlobungsgeschichte mit einem besonderen Vergnügen. Etwas .Abruzzenhaftes* hat der jugendliche Theodor zuerst in dem Mädchen erblicht, die mit einer Art Sicherheit auf Ihren Prinzen wartete und auf Abschlag Theodor Fontane nahm. Wie verschossen muß er gewesen sein! Wir wenigstens können auch in der mädchenhaften Frische dieser ausgezeichneten Dame etwas Abruzzenhaftes Just nicht entdecken.“ In seinem viel späteren Artikel .Theodor Fontane posthumus* (ln Das literarische Echo 8 [1905], 3 [vom 1. 11. 1905), Sp. 161) betonte Mauthner - im Zusammenhang einer allgemeineren Kritik an Fontanes .Lieblosigkeit* in den gerade veröffentlichten Briefen an seine Familie: „Ueber das Verhältnis zu seiner Frau. Er hatte in seinen Lebenserinnerungen den Ausdruck .abruzzenhaft* gebraucht und ich die feine anmutige, alte Frau ln halbem Scherz dagegen ln Schutz genommen . . . “
513 Vgl. obengenannte Rez. von Mauthner: „Die Selbstbiographie enthält ein einziges unaufrichtige Wort; es steht in der Vorrede und besagt etwas geziert, der Leser werde sich freuen, daß dieser Band der letzte seiner Memoiren sei. Fontane weiß recht gut, daß seine Leser gerne immer so weiter lesen möchten. Doch vielleicht handelt er klug daran, wenn er sich darauf beschränkt, seine Herzensmeinung nur über die Berufenen und Unberufenen auszusprechen, die vor fünfzig Jahren mit ihm in den literarischen Wettkampf eintraten, wenn er zu den wechselnden Tagesmoden der Gegenwart nicht mehr öffentlich das Wort ergreift. Er hat die junge Bewegung durch sein Ansehen in kritischen Zeiten tapfer gefördert; Jetzt mag er lächelnd abwarten, was alles aus dieser Bewegung noch hervorgehen mag. Ein zweiter Fontane wäre so übel nicht.“
514 Vgl. Victorien Sardous (1851-1908) Theaterstück Fernande (Urauff. in Paris am 8. März 1870); unterstützt von der Kaiserin Auguste fanden zwischen 1874 u. 1879 Gastspiele frz. Theatergruppen in Berlin statt; Fontane übernahm für diesen Zeitraum die Kritik in der VZ u. rezensierte u. a. 7 Stücke von Sardou (vgl. NyA, XXII/3, S. 121 f.); eine Rez. bzw. Besprechung von Fernande ließ sich allerdings nicht nachweisen.
515 Vgl. Brief Nr. 11, Anm. 123 u. Brief Nr. 12, Anm. 129.
516 Vgl. dazu Mauthners Hinweis auf den Berliner Historiker Theodor Mommsen
•Nachwort* zum zweiten Band von Mauthners AusgewÄhlten Schriften, a. a. O., (1919): „Ich hatte die .Xanthippe* auch an Mommsen übersandt * * * P od J. auf „ die Überreichung der .Xanthippe* antwortete er nicht. Als ich ihn wenige Monate später . .. traf .. . rief er schon nach den ersten Worten: .Sie müssen Curtius lesen .* ... er wollte mir zu verstehen geben, daß ich einen Roman aus der Griechenzeit ohne Sachkenntnisse geschrieben hatte ... und bewies mir das Wiedererwachen seines Wohlwollens dadurch, daß er mich h SÄ r Ä e - - dle geschichtlichen Unmöglichkeiten ln der Xanthippe. Von Nichtwissen könne nicht mehr die Rede sein, nur noch von einer ungehörigen Parodie.“ (S. 341-42).
517 Rn gleichen .Nachwort* erwähnt Mauthner übrigens auch Fontanes Lob der Xanthippe; .. . für dummes Lob und dummen Tadel entschädigte mich reich-
. e ne fsine Anerkennung Gottfried Kellers und später ein langes Schreiben doch mehr war als nur Anerkennung: eine Abrechnung mit
zutrPuen würde 1 *‘ k (s ein i 4 nf'- b v e £ M ln rt ng ' = le . man dem vorslchtl Ren Fontane kaum Am?. 1«. “ ° S ' 340> ' 8l ' dazu BritI Nr * 14 ’ Anm * 141 u * Brlef Nr. 15 *
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