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(6. Fortsetzung.)
^^ie lachende Maistimmung der Havel, seligkeit all der jungen Menschen. Farbenpracht der Gärten am Ufer, der des blauen Sees, auf dem possierliche, kämme um das geschwinde Motorboot tanzten, das sie über den See trug: dagegen kamen Astas ernste Gedanken nicht auf.
Und Theos göttlicherLeicht- sinn zwang sie mit sich fort.
Drüben, in dem schon stark besetzten Restaurationsgarten, fanden sie keinen leeren Tisch mehr; sie mußten sich also mitten unter den jungen Leuten, den Radfahrern und den hübschen Ladenmädchen, die einen enormen Appetit entwickelten, zum Frühstück niedersetzen.
Theo hatte eine Frohlaune, die auch die Umsitzenden mehrmals zu fröhlichem Lachen zwang. Die Bedienung war herzlich schlecht, aber es kam dank seinen:
Übermut keine Mißstimmung auf. Seine Kordialität gewann ihm überall die Zuneigung. Und Asta fühlte, daß die einfachen Mädchen sie mehr oder minder um ihren munteren Begleiter beneideten. Immer wieder mußte sie sein hübsches, schmales, braunes Gesicht mit den hellgrauen Knabenaugen ansehen.
Der Gedanke, daß er draußen mehrmals entsetzliche Not gelitten, daß er sogar gehungert hatte, stieg dabei mitten in aller Lust mit einem sie
Paradiesvogel.
Roman von Paul Oskar Locker.
die Sonne, die Liebes- der Fliederduft, die kräftige Wasserhauch weiße kleine Sckaum-
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MWH
Vor dem Maskenball. Gemälde von F. Simm.
quälenden Vorwurf in ihr auf. Eigentlich war er doch ein Mensch, so recht zum Glück geschaffen. Hütte nicht der grenzenlose Leichtsinn — die Skrupellosigkeit ihres Vaters — sie damals so weit gebracht, wie unendlich schön, wie heiter und
_ selig hätte sich ihr Leben zu
zweien gestalten können!
Sie hatte an ihn: viel, viel gutzumachen, das fühlte sie. Wenigstens diese paar Stunden, um die er sie gebeten hatte, die sollten ihm gehören. Sie wollte nicht an Zuhause, nicht an Gernot denken. Untertauchen mußte sie mit ihn: in diese jubelnde, zärtliche, sonnige Maistimmung.
Überall blitzten durch den erlisten Kiefernforst, den sie hernach durchwanderten, die Hellen Kleider der maifröhlichen Berlinerinnen. Allein war man nirgends. Auch an dem schilfbestandenen Ufer der Havel, an den: sie dann entlangschritten, traf man allenthalben Pärchen und Gruppen. Aber Asta und Theo gingen selig und zärtlich aneinandergeschmiegt durch die sonnige Landschaft, ohne sich um irgendwer: zu kümmern — die anderen machten es ja ebenso.
„Daß sich alles liebhat, was hier wie Maikäfervolk herumkrabbelt, ob Bursch, ob Madel, das wissen wir doch!" stellte Theo ihr vor. „Wär' man denn sonst hier?"
Und sie lachten, lachten, erst verstohlen, dann immer beherzter küßten sie sich, und es kam eine Stimmung zwischen
1906. Nr. 7.
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