aber auf Diminutivas, die unmöglich aus seiner Feder fließen konnte [n], u. zuletzt verirrte ich mich in eine ganz gelehrte Kunstgeschichte. Jetzt sind mir nun die wirklichen Aufsätze Ihres lieben Mannes eine um so größere Erquickung, und ihnen ist mein Entschluß auf das Abonnement zu danken; sorgen Sie nun dafür, daß ich noch ferner so Hübsches zu lesen bekomme; Ihr letzter Brief gibt ja gute Hoffnung dazu. — [Dazu als Ergänzung am Rande:] Die heutige Morgennummer bringt die Historienmaler. —
d. 11.
Man war gestern u. vorgestern hier in großer Spannung. Der König war von Schönlein schon aufgegeben worden, seit gestern nachmittag hat eiserne Umgebung wieder erkannt. Eine Herstellung des körperlichen Zustandes soll nicht für unmöglich gehalten werden — ob dies ein Glück für ihn zu nennen wäre, lasse ich dahingestellt sein. Ich persönlich habe heute das Gefühl des Wiederaufatmens — der plötzliche Fall rief mir die letzten Tage meines geliebten Vaters so vor die Seele mit allen kleinen Einzelheiten, daß ich dadurch mit gelitten habe. —
Eggers ist seit dem 19. Sept. auf Reisen. Sein erstes Ziel war Nürnberg, um der Versammlung des Historisdien Vereins beizuwohnen, zu welcher auch das schöne Menzelsche Bild hingeschickt worden ist (es ist ihm, nach meinem Gefühl zu urteilen, außerordentlich gelungen, nicht das Geringste darin, was mich gestört hätte), dann ist er nach Stuttgart gegangen, wo er noch zum Künstlerfest zurechtgekommen ist; er verweilt noch dort, um die Verhandlungen mit Ebner über das „Kunstblatt“ glücklich zu Ende zu führen. Es wird nun auch eifrig von unsern Herren hier darüber beraten, u. die Depeschen fliegen hin u. her. Ich nehme wahren Anteil daran und wünsche von ganzem Herzen, daß die Sache zu einem gedeihlichen Abschluß kommen möge. Aus dem „Literaturblatte“, für das ich mich namentlich interessiere, müßte doch etwas Ordentliches werden können, wenn die Angelegenheit ordentlich in die Hand genommen würde! — Haben Sie Nro. 20 gelesen? wenn nicht — so tuen Sie es und sagen Sie mir Ihre Meinung darüber. - Nun noch zu Ihren lieben Briefen. Daß George in die Schule geht, freut mich von ganzer Seele; ich bin überzeugt, daß es für seine Entwicklung durchaus nötig ist — Sie konnten meinem Gefühl nach nichts Besseres für ihn tun, lassen Sie ihn recht wild und unbändig werden — es soll midi herzlich freuen, wenn Sie mir das melden. Für die Fröbelschen Kindergärten habe ich zudem von jeher eine Passion gehabt; ich hatte hier vor Jahren Gelegenheit, eine Frau v. —, der Name will mir nicht einfallen, kennenzulernen, die für die Fröbelsche Sache Propaganda machen wollte, sie war durch meinen Bruder bis zum Minister Raumer durchgedrungen, aber natürlich — vergeblich. Durch sie wurde ich in das ganze System eingeweiht, was mir ein gutes Gegengewicht gegen das Übermaß unserer Schulerziehung zu sein schien. —
Wegen dem Fischlöffel bitte ich mir zu seiner Zeit noch eine genaue Angabe zukommen zu lassen, da man hier so wenig Auswahl hat; ich bin darin peinlich. - Der Buchhändler hat noch kein Geld geschickt;
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