soll unsererseits etwas dazu geschehen, so bitten wir um Auftrag u. Vollmacht. — Daß Ihr kleiner Theodor am Stuhle bereits allein steht, macht mir auch große Freude, es ist doch ein Zeichen von Kraft. Grüßen Sie George und küssen Sie den Kleinen in meinem Namen. — Möchte Ihr lieber Mann Ihnen keinen Anlaß zur Sorge mehr geben, vermeiden Sie nur breakfast-parlor — Sie können es ja zum Plättzimmer benutzen. —
Meine Mutter hat ihren Umzug glücklich überstanden und erwidert Ihre freundliche Erinnerung so wie Auguste.
Clara ist in ihrer Verbannung noch ohne Anfechtung u. grüßt ebenfalls herzlichst.
Ich finde nur mit Mühe noch ein Plätzchen, meinen Namen zu schreiben — die Ihrige beiderseits
Henriette v. Merckel
Theodor Fontane an Wilhelm von Merckel
London, d. 23. Oktober 1857 52 St. Augustine Road Camden Town
Lieber Immermann.
Als ich vor ohngefähr 3 Wochen Ihren lieben Brief erhielt, dacht ich nicht, daß eine so lange Zeit bis zur Beantwortung desselben vergehen würde. Meine „Briefe aus Manchester“ indes haben mehr Zeit und Arbeit in Anspruch genommen, als ich anfänglich erwartete, und dadurch die laufenden Geschäfte so aufgestaut, daß die Abwicklung der letztem noch eine neue Woche voll Abhaltung zu jenen Arbeitswochen hinzufügte.
Auf Ihre reizende Darstellung des passierten Bilder-Unglücks (passiert durch unsre eigne Schuld) hat meine Frau, wenn ich nicht irre, schon vor 14 Tagen geantwortet. Ich komme daher gleich zu den „Geschäften“, zu „Argo“, Honorar, Bachmann, Geldangelegenheiten, neue Beiträge u. dgl. m. Die 7 Rtr. „Argo“-Honorar möcht ich wohl zum Ankauf eines gebund- nen Exemplars verwandt sehn, das ich vorhabe dem Grafen Bernstorff, wie im vorigen Jahr, zu überreichen. Ich hatte das mit Eggers schon so abgemacht. Rascher indes komm ich unzweifelhaft zum Ziel, wenn ich Sie freundlichst ersuche, sich der Sache anzunehmen. Ich schrieb an Eggers vor ohngefähr 6 Wochen: ich erwartete 2 „Argo“-Exemplare, ein Frei- Exemplar (ungebunden) wie im vorigen Jahr und ein gebundenes für den Betrag meines Honorars. Wenn das letztre nicht ausreichen sollte, so bät ich, 1 oder 2 Rtr. hinzuzulegen. Das Ganze dann, als Paket, wie gewöhnlich zu Metzei. Eggers antwortete: er werde alles besorgen, allerdings würd ich wieder ein Frei-Exemplar erhalten etc. Hat er nun in letztrem Punkt geirrt, so bitt ich das 2. Exemplar von dem Bachmannschen Gelde zu bezahlen. Sie haben gewiß die Freundlichkeit, unsren Eggers entweder an seine Zusage zu mahnen oder noch besser die Sache stillschweigend abzumachen.