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Ein wunderlicher Heiliger.
(2. Fortsetzung.) Von Rudolph Stratz.
rn nächsten Morgen tat Thomasine Rasmussen etwas, was sie noch nie getan: sie dachte über ihr bisheriges Leben nach. Das war nicht lang. Zweiundzwanzig Jahre. Von denen gingen die meisten noch ab. Vor fünfzehn, sechzehn war man doch nur halb Mensch. Und was hatte sie in der Zeit danach getan? Eigentlich nichts — sich amüsiert, Reisen gemacht, Gesellschaftswinter überstanden und schließlich doch nur gewartet. Auf den, der alles aus einem
jetzt fremder. Denn es waren eben die Wesenszüge, die sie nun bei sich als Mängel empfand. Er dachte viel zu sehr an sich, eigentlich nur an sich. Und das tat sie auch. Er betrachtete die Welt nur als einen Ort, wo man sich auf Kosten anderer amüsierte, und gerade so hatte auch sie gelebt, gedankenlos, immer in den Tag hinein.
Durch die Rolläden ihrer Fenster funkelte der ewig blaue Himmel Ägyptens, Sonnenlichter zitterten dahinter auf Palmen-
Mondnacht in der Ukraine.
Gemälde von A. Kouindje.
machen sollte, auf den Mann. In dem Müßiggang gingen die Jahre hin, bis der kam. Aber wann kam er? War es wirklich Erich Bardefleet?
Sie merkte jetzt erst, daß sie schon auf dem Punkt gewesen war, sich ihm zu ergeben. Bis gestern nachmittag. Seitdem war sie wieder stärker gegen ihn. Er hatte zu viele Eigenschaften mit ihr gemein. Und gerade das machte ihn ihr
grün — von fern klangen verworren die seltsamen Rufe des Morgenlandes, zu neuen Wundern und Rätseln lockend; aber sie gähnte nur, sie kannte das alles und ärgerte sich über das Husten der Dame in dem Gemach neben ihr und über den Wortwechsel, den draußen auf dem Flur das Schweizer Stubenmädchen in fließendem Arabisch mit ihren Feinden, den braunen Zimmerboys, führte, und sogar über die alten Husebecks, mit
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1906. Nr, 35.
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