Heft 
(1906) 41
Seite
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Verschalen des Wurzelballens. Eiserner Transportwagen.

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Laub- und Nadelhölzer bieten, sind allgemein bekannt, und es wurden daher derartige Arbeiten selbst in Fachkreisen möglichst vermieden. Die ver­schiedenen Laubholzarten und deren Formen bieten in bezug auf die Zulässigkeit der Verpflanzung in größeren Exemplaren und den zu wählenden Zeitpunkt des Verpflanzens viele voneinander abweichende Eigentümlichkeiten und Eigenarten. Von den Linden, Ulmen, Ahorn (Fear xlatauoickos und psouckoplatanus), Platanen und Kastanien wird eine Verpflanzung auch in späteren Jahren zumeist willig er-. tragen, wohingegen die Eichen, Buchen, Birken, Nüsse, Gleditschien, Eschen und Eschen-Ahorn (^esr n6§unäo) in größeren Exemplaren verpflanzt bereits Empfindlichkeit zeigen. Von allen Laubholzbüumen ist aber der Tulpenbaum (lüriockeuckroli tulipikera) diejenige Laub­holzart, die als größere Bäume versetzt, überhaupt nicht weilerwächst. Als äußerste Grenze der Verpflanzungsmöglichkeil wird im allgemeinen ein Stammdurchmesser bis zu 30 Zentimetern beim Laubholz und 20 Zentimetern beim Nadel­

holz angenommen. Daß aber unter Beobachtung bedingter Vorsichtsmaß­regeln weitgehende Aus­nahmen von dieser Regel zulässig sind, veranschau­lichen nebenstehende Ab­bildungen, die eine Ver­pflanzung einer ganzen Allee darstellen. Die Ver­pflanzung so großer Allee­bäume ist eine garten­technische Leistung und legt ein glänzendes Zeugnis dafür ab, daß die heutige landschaftliche Gartenkunst die auf diesem Gebiet ständig gemachten Erfah­rungen und die vervoll- kommnete Technik der Neuzeit sehr wohl zu nützen weiß.

Unser erstes Bild veran­schaulicht die praktischen Arbeiten zwecks Festhaltens des Wurzelballens eines größeren zu Iransportiereir­den Baumes. Der Boden ist vorher gut anzugießen, um eure Locke­rung zu verhindern. Darauf wird der

Baum je nach Umfang der Krone, beziehungsweise des Stammes I V 2 bis 2^ Meter im Quadrat und ein Meter tief umgraben und nach Freilegung des Ballens mit einem Umbau aus Brettern, Bohlen oder geeignetem Material kastenartig in gut haltenden

Verbindungen umgeben. Ist dieses geschehen, so untergräbt man den Ballen von zwei Seilen und schiebt einige starke Hölzer oder Bohlen unter den Wurzelballen hindurch, die düs Herausfallen des Ballens verhüten. Diese Kreuzhalter werden mittels sogenannter Zimmerer­klammern gut verbunden. Der nunmehr für den Transport hergerichtete Baum wird auf mit Holzrollen unterlegte Bohlen gebracht und dann mittels Menschen- oder Pferdekrast an den Bestimmungsort gerollt (siehe die untenstehende Abbildung). Man muß bei dieser Arbeit eine Anzahl Holz­rollen zur Verfügung haben und darauf achten, daß die Walzen nicht unter den Bohlen Herausrollen und die Last nntransportierbar wird. Die hinten freiwerdenden Rollen werden stets nach vorn wieder unter

die Bohlen gelegt.

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...

Daß

dieser

Taue

Transport

Verpflanzen von

aus Rollen, großen Bäumen.

man außerdem bei Arbeit eine Anzahl und Matten zum Binden, beziehungsweise zum Be­decken und Schutz vor Verletzungen bei dem Transport zur Hand haben muß, versteht sich für den praktischen Mann ganz von selbst. Schließlich hat man auch besondere Transportwagen gebaut, deren einen das rechts oben stehende Bild zeigt. Der Wagen ist mit einem auslenkbaren Leitrad ver­sehen und ausschließlich für den Transport von Laubholzbäumen mit gro­ßen Kronen und sperrigen Wurzeln zu verwenden. Die vorgesehenen Stütz­böcke für Krone und Ballen können je nach Erfordernis hoch und tief gestellt werden, und die große Anzahl der an angebrachten Haken dient

dem Wagen zur Befestigung der Taue usw.

Druck und Verlag Ernst Keil's Nachsolge.r G. rn. b.H.in Leipzig. Verantwortlicher Redakteur: vr. Hermann Tischler; sür den Anzeigenteil verantwortlich: Franz Boerner, beide in Berlin. In Österreich-Ungarn sür Herausgabe und Redaktion verantwortlich: V. Wirth; sür den Anzeigenteil verantwortlich:

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