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Verschalen des Wurzelballens. Eiserner Transportwagen.
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Laub- und Nadelhölzer bieten, sind allgemein bekannt, und es wurden daher derartige Arbeiten selbst in Fachkreisen möglichst vermieden. Die verschiedenen Laubholzarten und deren Formen bieten in bezug auf die Zulässigkeit der Verpflanzung in größeren Exemplaren und den zu wählenden Zeitpunkt des Verpflanzens viele voneinander abweichende Eigentümlichkeiten und Eigenarten. Von den Linden, Ulmen, Ahorn (Fear xlatauoickos und psouckoplatanus), Platanen und Kastanien wird eine Verpflanzung auch in späteren Jahren zumeist willig er-. tragen, wohingegen die Eichen, Buchen, Birken, Nüsse, Gleditschien, Eschen und Eschen-Ahorn (^esr n6§unäo) in größeren Exemplaren verpflanzt bereits Empfindlichkeit zeigen. Von allen Laubholzbüumen ist aber der Tulpenbaum (lüriockeuckroli tulipikera) diejenige Laubholzart, die als größere Bäume versetzt, überhaupt nicht weilerwächst. Als äußerste Grenze der Verpflanzungsmöglichkeil wird im allgemeinen ein Stammdurchmesser bis zu 30 Zentimetern beim Laubholz und 20 Zentimetern beim Nadel
holz angenommen. Daß aber unter Beobachtung bedingter Vorsichtsmaßregeln weitgehende Ausnahmen von dieser Regel zulässig sind, veranschaulichen nebenstehende Abbildungen, die eine Verpflanzung einer ganzen Allee darstellen. Die Verpflanzung so großer Alleebäume ist eine gartentechnische Leistung und legt ein glänzendes Zeugnis dafür ab, daß die heutige landschaftliche Gartenkunst die auf diesem Gebiet ständig gemachten Erfahrungen und die vervoll- kommnete Technik der Neuzeit sehr wohl zu nützen weiß.
Unser erstes Bild veranschaulicht die praktischen Arbeiten zwecks Festhaltens des Wurzelballens eines größeren zu Iransportiereirden Baumes. Der Boden ist vorher gut anzugießen, um eure Lockerung zu verhindern. Darauf wird der
Baum je nach Umfang der Krone, beziehungsweise des Stammes I V 2 bis 2^ Meter im Quadrat und ein Meter tief umgraben und nach Freilegung des Ballens mit einem Umbau aus Brettern, Bohlen oder geeignetem Material kastenartig in gut haltenden
Verbindungen umgeben. Ist dieses geschehen, so untergräbt man den Ballen von zwei Seilen und schiebt einige starke Hölzer oder Bohlen unter den Wurzelballen hindurch, die düs Herausfallen des Ballens verhüten. Diese Kreuzhalter werden mittels sogenannter Zimmererklammern gut verbunden. Der nunmehr für den Transport hergerichtete Baum wird auf mit Holzrollen unterlegte Bohlen gebracht und dann mittels Menschen- oder Pferdekrast an den Bestimmungsort gerollt (siehe die untenstehende Abbildung). Man muß bei dieser Arbeit eine Anzahl Holzrollen zur Verfügung haben und darauf achten, daß die Walzen nicht unter den Bohlen Herausrollen und die Last nntransportierbar wird. Die hinten freiwerdenden Rollen werden stets nach vorn wieder unter
die Bohlen gelegt.
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...
Daß
dieser
Taue
Transport
Verpflanzen von
aus Rollen, großen Bäumen.
man außerdem bei Arbeit eine Anzahl und Matten zum Binden, beziehungsweise zum Bedecken und Schutz vor Verletzungen bei dem Transport zur Hand haben muß, versteht sich für den praktischen Mann ganz von selbst. Schließlich hat man auch besondere Transportwagen gebaut, deren einen das rechts oben stehende Bild zeigt. Der Wagen ist mit einem auslenkbaren Leitrad versehen und ausschließlich für den Transport von Laubholzbäumen mit großen Kronen und sperrigen Wurzeln zu verwenden. Die vorgesehenen Stützböcke für Krone und Ballen können je nach Erfordernis hoch und tief gestellt werden, und die große Anzahl der an angebrachten Haken dient
dem Wagen zur Befestigung der Taue usw.
Druck und Verlag Ernst Keil's Nachsolge.r G. rn. b.H.in Leipzig. Verantwortlicher Redakteur: vr. Hermann Tischler; sür den Anzeigenteil verantwortlich: Franz Boerner, beide in Berlin. — In Österreich-Ungarn sür Herausgabe und Redaktion verantwortlich: V. Wirth; sür den Anzeigenteil verantwortlich:
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