„kleinen märkischen Dorfes“ 7 beschreiben, während Sophie ihre Malereien ausführt.
Agnes von Scharnhorst (1822-1898) verbrachte längere Zeit in Siethen. Dort wurde 1855 auch ihre Hochzeit gefeiert. Sie heiratete den Freiherrn Karl von Münchhausen (1816—1892). Fontane besuchte Agnes von Münchhausen am 14. März 1881 in ihrer Wohnung in der Königgrätzer Straße 91 in Berlin. Er ließ sich vier Stunden lang von Groben und Siethen erzählen. Bei seinen Sommeraufenthalten im Riesengebirge besuchte Fontane das Ehepaar mehrmals. Schon 1868 war er bei ihnen in Schloß Erdmannsdorf eingeladen. 8 Karl von Münchhausen, preußischer Oberst, war dort Schloßhauptmann. Als Oberst kommt er in den „Poggenpuhls“ vor. 9 Schloß Erdmannsdorf gehörte bis 1832 dem Generalfeldmarschall von Gneisenau. Frau von Münchhausen war eine Enkelin von Gneisenau und Scharnhorst. Das Ehepaar wird häufig in Fontanes Briefen erwähnt.
Man könnte sich denken, daß Fontane während seines Sommeraufenthaltes 1890 im Riesengebirge an Frau von Münchhausen im nahen Hirschberger Tal gedacht hat und daß dabei erste Überlegungen zum Roman „Die Poggenpuhls“ entstanden sind. Während dieses Aufenthaltes 1890 in Krummhübel erreichte ihn auch die Nachricht von der Verlobung der Paula Conrad mit Paul Schlenther. Diese Verlobung wird im Roman erwähnt. 10 Hingewiesen sei auch noch auf einen Brief an Georg Fried- laender vom 28. Februar 1892 (Fontane arbeitete um diese Zeit an den „“Poggenpuhls“), in dem er sehr hart über die „.vornehmen Parteigruppen * 1 2 im Hirschberger Tal“ urteilte. 11 Vielleicht liegt in diesem kritischen Aspekt ein Hinweis auf die Gründe dafür, daß Fontane seine Quelle nie erwähnte.
Im Jahre 1879 kamen die Güter Groben und Siethen in den Besitz des Berliner Kaufmanns Hermann Badewitz (1826—1897). 12 Sein Sohn wurde 1914 als Herr auf Groben und Siethen geadelt. Manon von Poggenpuhl sagt im Roman über den Bankier Bartenstein: „...und ich bin sicher, daß er bei der nächsten Anleihe geadelt wird.“ 13
Auf weitere Details, die den Zusammenhang des Romans mit der hier angegebenen Quelle ebenfalls bestätigen können, sei abschließend noch hingewiesen. 1/1 Das solche Züge einem veränderten Gesamtsujet einverleibt würden, versteht sich von selbst.
Anmerkungen
1 Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg.
Spreeland. Hrsg, von Gotthard Erler und Rudolf Mingau. Berlin und Weimar. Aufbau-Verlag 1979 (zitiert: Wanderungen), S. 402.
2 Wanderungen, S. 417. Luise von Görtzke (1804-1868) war die Jüngste Schwester des Majors Hans Karl Wilhelm von Görtzke (1786-1867), dessen brieflidie Aufzeichnungen Fontane bei der Darstellung des Besuches Friedrich
auf Schloß Beuthen in dem Kapitel „schloß Beuthen in dem Wanderungsband „Spreeland“ benutzte.
231