Jllustrirtc Deutsche Monatshefte.
656
(Altcnburg, O. Bonde.) Die erste uns vorliegende Lieferung enthält eine lesbare Literaturgeschichte, deren eigentlicher Zweck indeß nicht recht einleuchtet. — Von der bei F. A. Brockhaus in Leipzig erscheinenden Sammlung deutscher Dichter des sechzehnten Jahrhunderts, welche Karl Gödeke und Julius Tittmann herausgeben, ist ein fünfzehnter Band erschienen, der einzelne Dichtungen von Fischart enthalt. Die berühmteste unter ihnen ist das „Glückhafte Schiff von Zürich", welches man auch heute noch mit großem Vergnügen lesen wird. — Eine andere sehr liebenswürdige Sammlung einzelner Gedanken, zumeist aus der mittelalterlichen Literatur unseres Volkes, ist: Aus alter Zeit. Von Jean Bernard. (Leipzig, Ed. Wartig.) — Muster geistvoller Einzelbilder des französischen Lebens stellt geschickt zusammen I. Banm- garten: Im I'nnnov <ini vit. (Kassel,
Th. Kay.) — Eine biographisch-kritische Skizze über einen hervorragenden slavischen Schriftsteller der Gegenwart gicbt S. v. Bohdano- wicz: I. S. von Krnszeivski in seinem
Wirken und seinen Werken. (Leipzig, Com- iiussionsverlag von Wilh. Friedrich.)
A -k-
Von den Zusendungen auf dem Gebiet der Gesundheitslehre und verwandter Gegenstände sprechen wir nicht gern, da ein guter Arzt besser ist als ein ganzer Ballen medieinischer Schriften für Gebildete. Inzwischen hier und da greift wohl das Publikum nach solchen, und so seien hervorgehoben: P. Niemeyer, Aerztliche Sprechstunden (Jena, H. Costenoble); F. Eris mann, Gesundheitslehre. Zweite Auflage (München, M. Rieger); W. Brügel- mann, Die Inhalationsiherapie. Dritte Auflage (Köln, E. H. Mayer). — Einen freieren Gang nimmt: J.H. Franke, Die Misteuschast vom physischen, geistigen und socialen Leben. (Berlin, C. Wortmann.) — Blumenfreunde werden eine einfache und gründliche Anweisung finden in: Leopold Dippel, Die Blatt
pflanzen und deren Cnttur im Zimmer. Mit vierunddreißig Holzschnitten (Weimar, B. F. Voigt». Elastische Darlegungen über die Bedeutung des Waldes enthält: K. Roth, Heber Wald und Maldbenutzung. (München, Lin- dauer'sche Buchhandlung.)
-j- A
*
Eine neue Auflage von: Alexander Elbin ger, Handbuch der Oelmalerei (Halle, Otto Hendel) ist erschienen. Die in diesem Handbuch enthaltene Anweisung macht gar keine Vorkenntnisse nothwendig, sondern entwickelt sich vom Elementarsten aus in ganz klarer, mitunter sogar etwas zu breiter Darstellung. Sie leitet zu keiner besonderen Manier, sondern beschränkt sich auf die Vorschriften, welche alle Schulen mit einander theilen. In das Detail geht sie in Bezug auf die Behandlung von Porträt und von Landschaft, als den beiden Gebieten, auf denen die Arbeit von Dilettanten am häufigsten vorkommt, lieber keinen Punkt, auf welchen ein solcher Dilettant bei seinen selbständigen Versuchen stößt, wird diese Schrift ihn ohne Antwort und Rathschlag lassen, und diese Rathschläge sind durchaus von besonnener und allseitiger Erfahrung dictirt, nicht von einseitigen Neigungen.
Der gute Ton in allen Lebenslagen. Von Franz Ebhardt. Vierte neu durchgesehene und ergänzte Auflage. Ein Handbuch für den Verkehr in der Familie, in der Gesellschaft und im öffentlichen Leben. (Berlin, Verlag von Franz Ebhardt.) Das Buch ist ein moderner Knigge. Wir glauben voraussetzen zu können, daß es einen ähnlichen Erfolg wie die bekannte Schrift über den Umgang mit Menschen haben wird. Es sind nicht trockene Lebensrcgeln, die hier dargeboten werden, sondern anschauliche Bilder, durch welche sich eine gesunde Auffassung des Lebens hindurchzieht. So ist es begreiflich, daß es seit 1877, wo es zuerst erschien, schon vier Auflagen hinter sich hat.
Unter Verantwortung von Friedrich Westeriuann in Braunschweig.— Redacteur: vr. Gustav Karveles. Druck und Verlag von George Westermami in Braunschweig.
Nachdruck wird strafgerichtlich verfolgt. — Uebersetznugsrechte bleiben Vorbehalten.