Heft 
(1986) 41
Seite
266
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Lieber Fontane!

Ich weiS noch nicht recht, was man morgen zum Geburtstag unsres Husumer Poeten beginnt. Jedenfalls bitte ich Sie, falls Sie nicht besondere abweichende Vorschläge haben, morgen Mittag bei mir zu'essen, und zwar um 4 Uhr (kommen Sie dann aber nicht später, sondern lieber früher!) Haben Sie aber sonst eine brauchbare und nützliche Idee, so lassen Sie michs baldigst wissen.

Stets der Ihrige

F. Kugler 12/9. [1853]

Nr. 15

Den schönsten Dank für Ihre Zeilen; sie kamen zwar erst heut Morgen, doch noch zeitig genug, um mich nicht zu einer fausse-couche-Gratulation zu veranlassen. Ich werde Alles nach Ihren aufs Schönste erwogenen Vorschlägen einrichten; nur zu einem eigentlichen Diner habe ich diesmal, aufrichtig gestanden, keine Lust. Dagegen fände ich es sehr hübsch und glaube, daß es sich sehr nett machte, wenn Merckel u. Bormann nach Tisch (zum Kaffee) kämen. Können Sie es den beiden Herrn nicht unter der Hand zu wissen thun? vielleicht brächte dann Jeder von ihnen Etwas zum nachträglichen Geschenk. Auch würde ich es nicht minder nett Anden, wenn Menzel sidi einstellte, vielleicht auch mit voller Hand. (Das desfall- sige Wort an ihn gäbe vielleicht auch Gelegenheit, nach der Radierung zu fragen). Für allerlei von mir und für die Brüder von Paul (die bis jetzt ja doch sein Bestes sind) werde ich sorgen. Ich erwarte Sie also morgen. Wir wollen dann um 3 Uhr essen und Sie stellen sich, wenn es Ihnen sonst recht ist, etwa um 2 Uhr ein, den entsprechenden Toast in der Tasche. Einen Kuchenvers habe ich leider noch nicht. Vielleicht fällt mir noch irgend etwas Brauchbares ein.

Der Ihrige

F. Kugler

13/9. [1853]

Nr. 16

Den schönsten Dank für Ihren Artikel! Die kleinen Falsa sind mir gerade recht; doch möchte ich noch ein Paar andre Aendrungen Vorschlägen, zu deren Redaction mir augenblicklich noch die Zeit fehlt.

Diese Zeilen sollen Ihnen nur meine Klage über Menzels Radirung, trotz all ihrer Geistreichigkeit, aussprechen. Das Ganze, zumal mit dem Papier­drachen der Argonauten, ist doch nur ein Kladderadatsch-Witz! und dazu ist das kolchische Volk in einer genialen Unsauberkeit hingefegt, die wenig Respekt vor dem Publikum bekundet. Für ein Titelbild halte ich das Blatt völlig ungeeignet: es würde dem größeren Publikum gegenüber eine schlechte Empfehlung des Buches sein.

Ich habe viel darüber nachgesonnen, wie wir das Ding uns accomodiren könnten. Als paßlichster Vorschlag scheint mir der: dem Schluß des Buches, etwa alsAbschied vom Leser Merckels Gedicht folgen zu lassen,