Heft 
(1879) 25
Seite
35
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Kronprinzens in Holsteen.

Lin Lyclus plattdeutscher Gedichte über Land, Leute und Lagen.

Von

A l a uS r o t h.

Kiel.

s. Land un Lüd.

s noch de Isenbahn ni weer Un Schep mit Damp noch unbekannt, Wa seien wi do eensam her In unse Strand- un Inselland!

Vun Oörp to Stadt dat weer en Reis'! Vun Land to Dörp dat weer en Fahrt! wo nu dat blanke Bahngeleis'

Len bringt, ehr man der wis um ward.

Anmerkung. Die tiefsinnigen Sagen von Niß Puk und den Seinen, von seinem Verkehr mit den Menschen, seinen Schelmereien, seinen geheimnißvollen Geschenken, ,zum Schluß die wunderbare Sage vom Abzüge der Kleinen spiegeln mehr oder weniger klar den Kampf und endlichen Sieg des Christenthums über das Heidenthum. Die heidnischen Gottheiten werden zuerst degradirt zu Zwergen, aus dem Himmel herunter versetzt zuUnterirdischen", endlich vertrieben, Wodan an der Spitze als Niß Puk.

Unser Norden hat diese Sagen besonders ausgebildet. (Vergl. Müllenhoff's Sagen, Märchen und Lieder aus Schleswig-Holstein). Dieser Cyclus von Gedichten erscheint hier zum ersten Male im Zusammenhangs, wie er gedacht ist. Die Veranlassung zur Ausarbeitung der lange gehegten Themata gab die Anwesenheit der kronprinzlichen Herrschaften auf Föhr im Jahre 1873 und ihre rege Theilnahme an Land, Leuten und unserer plattdeutschen Sprache. Daher zum Theil die Form in einzelnen der Gedichte, sowie der Titel des Cyclus und der Anhang eines Gelegenheitsgedichtes.

Kiel, November 1878. K. G.