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Der Fuß und seine Bekleidung.
von
W. Busch.
— Bonn. —
er menschliche Fuß ist in ausgezeichneter Weise zum Tragen der Körperlast geeignet. Sieben kurze und verhältnimäßig starke Knochen, die Fußwurzel, bilden mit den sich ihnen anschließenden fiinf Mittclfußknochen ein Gewölbe von großer Tragkraft, an welches sich die fiinf Zehen anschließen, die wegen ihres schwachen Gerüstes den Körper selbst zwar nicht tragen können, die aber, wie wir unten sehen werden, uns eine Sicherung beim Stehen und Gehen bereiten.
Die hauptsächlichen Bewegungen, welche der Fuß auszusühren im Stande ist, geschehen um drei Achsen und sind im Wesentlichen aus drei verschiedene Gelenke vertheilt.
Die ausgiebigste Bewegung, die der Beugung und Streckung (um die quere oder horizontale Achse) findet im Gelenke zwischen Unterschenkel und dem Sprungbeine statt. Das Letztere ist zwischen den beiden Knöcheln, wie zwischen den Zinken einer Gabel, fest eingefaßt, so daß es sich nur in dieser Richtung zu bewegen vermag. Es ist annähernd würfelförmig, und bei einigen Thieren ähnelt seine Gestalt diesem Körper noch mehr, so daß es den Anlaß zur Erfindung des Würfelspieles gegeben hat. Eine der reizendsten Statuen des Alterthums zeigt uns ein knieendes Mädchen, welches mit einigen dieser Astragalen würfelt und noch heutigen Tages können wir an einigen Orten die Dorf-Jugend mit diesen Knochen spielen sehen. Die alte Bezeichnung des Würfelspieles „Knöcheln" weist auch auf diesen Körper hin.
An das Sprungbein schließt sich nach unten das starke, knorrige Fersenbein. Zwischen beiden befindet sich das Gelenk, in welchem der Fuß sich hauptsächlich um seine Längsachse dreht, also die Erhebung des einen Seiten- randes und Senkung des anderen vornimmt. Dieses Gelenk erleichtert uns das Gehen auf unebenem, seitlich geneigtem Boden, indem es gestattet, daß auch hier der Fuß mit der vollen Sohle und nicht etwa nur mit einem Rande anstritt. So kann der Mensch ohne wesentliche Anstrengung längere Zeit an