Heft 
(1986) 41
Seite
275
Einzelbild herunterladen

Gubitz - Anton G. war der Sohn des seinerzeit bekannten Friedrich Wilhelm G. (17861870), der in Deutschland die Holzschneidekunst zu neuen Ehren brachte. Zusammen gaben die beiden denDeutschen Volkskalender (1835) heraus, der sich außerordentlicher Popularität erfreute. In ihm hatte Anton G. auch mehrere kleine Abhandlungen verfaßt. A. G. war Tunnelmitglied.

Honorar Über die finanzielle Frage berichtete Fontane Theodor Storm im August 1854, als die Diskussion über einen 2. Jahrgang derArgo' für das folgende Jahr noch nicht abgeschlossen war:Katz scheint (unsere Exemplare vielleicht nicht einmal eingerechnet) 450 verkauft zu haben. In diesem Fall würden die Argo­nauten schließlich noch ein gutes Geschäft machen, da schon zweihundert Exem­plare die Kosten (350 Taler) decken. Hanser Briefe 1, 388. Daraus ließe sich schließen, daß die in Kuglers Brief nicht genau entzifferbare Anzahl des erhofften Absatzes 450 heißt.

Nr. 2. Brief vom 27. 2. 1853

sechs Rütlimannen Der Kern des Rütli, von dem Kugler zuweilen schreibt, bestand aus: Wilhelm v. Merckel, Friedrich Eggers, Karl Bormann, Franz Kugler, Bern­hard v. Lepel und Theodor Fontane. Theodor storm und andere im Zusammen­hang mit dem Rütli Genannte sind erst später zu diesem Kreis gestoßen, der im Verlaufe der Jahre sein Profil änderte. Vgl. hierzu die Angaben in: Wilhelm Lübke, Lebenserinnerungen. Berlin: Friedrich Fontane 1891; und Moritz Lazarus: Lebenserinnerungen. Bearbeitet von Nahida Lazarus und Alfred Leicht. Berlin: Georg Reimer 1906. Verbindlich scheint die von Fontane im Brief an Paul Heyse vom 18. März 1853 mitgeteilte Namensliste, die sich mit der oben genannten deckt.

Schiller - Kugler zitiert hier frei aus Friedrich Schillers XenieG. G., die sich auf die 1750 gegründete Gelehrten Gesellschaft bezog:

Jeder, siehst du ihn einzeln, ist leidlich klug und verständig,

Sind sie in corpore, gleich wird dir ein Dummkopf daraus.

In: Schiller, Sämtliche Werke in zehn Bänden. Berliner Ausgabe. Herausgegeben von Hans-Günther Thalheim und einem Kollektiv von Mitarbeitern. Bearbeiter: Jochen Golz. Bd I. Gedichte. Berlin und Weimar: Aufbau 1980, S. 327.

Redwitz - Oskar Freiherr von R. (1823-1891). Redwitz hatte nach 1848 besonders durch sein romantisierendes BuchAmaranth (1849) literarischen Erfolg er­rungen.

bildliche Ausstattung - Die späteren Argo-Jahrgänge wurden mit einer ganzen Reihe von Abbildungen versehen, die allerdings geschlossen präsentiert wurden und deren begleitenden Kommentar Friedrich Eggers besorgte. Sie trugen nicht zuletzt zu der gediegenen Erscheinungsform bei, auf die die Herausgeber von Beginn an Wert legten. Vgl. Fontanes Brief vom 2. Mai 1853 an Klaus Groth. Hanser Briefe 1, 346.

Der erste Jahrgang jedoch, um den es sich hier im wesentlichen handelt, erschien ohne Illustrationen. Vermutlich hing das mit der Zeitnot zusammen, unter der die Herausgeber litten.

Nr. 3. Brief vom 7. 3.1853

bei meinen wissenschaftlichen Arbeiten - Kugler widmete sich neben seinen ministeriellen Aufgaben unausgesetzt kunsthistorischen Forschungen. Die hier angesprochenen Arbeiten beziehen sich möglicherweise auf die umfangreichen Vorbereitungen für die universal angelegteGeschichte der Baukunst, die ab 1856 bei Ebner & Seubert erschien. Sie wurde nach dem frühen Tod Kuglers von den beiden Kunsthistorikern Jacob Burckhardt (zur ital. Renaissance) und Wil­helm Lübke (zur frz. u. dt. Renaissance) fortgesetzt und gelangte in den Rang eines Standardwerkes.

im Fache der Erzählung - Von Kugler wurde die ErzählungChlodosinda für das gemeinsame Projekt geliefert. Fontane erinnerte sich inVon Zwanzig bis Dreißig an diese Kuglersche Novelle. Vgl. Theodor Fontane, Autobiographische Schriften. Band II Von Zwanzig bis Dreißig. Herausgegeben von Gotthard Erler, Peter Goldammer und Joachim Krueger. Berlin und Weimar: Aufbau 1982, S. 178 f. (im weiteren: Fontane, Autobiographische Schriften).

Paul - Paul Heyse (15. 3. 1830-2. 4. 1914) hielt sich zu dieser Zeit mit Otto Ribbeck in Italien auf, wohin er im September 1852 - nach erfolgreicher Verteidigung seiner Promotionsschrift - vom Genfer See aus aufgebrochen war. Ausgerüstet mit einem Reisestipendium des preußischen Kultusministeriums sollte er diesen Aufenthalt nutzen, um weiterführende Forschungen an provenzalischen Hand­schriften zu betreiben. Nach Schwierigkeiten in Rom, verursacht durch den Vatikan, unternahm er gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Jacob Burckhardt eine Reise durch Italien, die ihn in den Süden des Landes bis nach Neapel und

275