Heft 
(1986) 41
Seite
277
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Nr. 5. Brief vom 21. 3.1853

des Herausgebers - Vgl. Kuglers Brief vom 27. 2. 1853, in dem er sich zwar für ein gemeinsames Unternehmen aussprach, aber die Verantwortlichkeit auf einen Namen vereinbaren wollte. In Fontane sah er den geeigneten Mann für diese Aufgabe.

als ganzer Titel - Uber Friedrich Eggers fragte Fontane im Brief Ende Februar/ Anfang März bei dem erkrankten Kugler an,wie gefällt ihm der Titel ,Ascania, belletristisches Jahrbuch usw. und fügte folgende Erklärung hinzu:Weil wir nämlich alle zwischen Elbe und Oder zu Hause sind, die wir uns an dem Buche betheiligen, so sucht ich nach einem Wort, das die I. and mannschaftliche aus- drücken möge. Ich fand nichts, bis mir plötzlich obiges Wort durch den Kopf schoß. Es hat eine doppelte Bedeutung: einmal: weil das Buch in Dessau erscheint, dann, weil die Mark Brandenburg ursprünglich Besitzthum der Askanier war. Jedenfalls ist es ein hübsches Wort. Hanser Briefe 1, S. 333.

Ihren Katarrh Diese Erkrankung Fontanes war ernster, als es seinen Briefen zum Teil zu entnehmen ist. Er war gezwungen, sich für längere Zeit in Bethanien aufzuhalten und im Sommer sogar eine Kur vorzunehmen. Helmuth Nürnberger geht in seinem BuchDer frühe Fontane so weit, daß er die in dieser Zelt entstandenen Fontaneschen Texte mit dessen gesundheitlicher Verfassung in einen ursächlichen Zusammenhang bringt:Man muß sich bei ,James Mon- moutlT . .. gegenwärtig halten, daß sie das Werk eines jungen Mannes sind, der mit der Möglichkeit eines baldigen Todes rechnet. Vgl. Helmuth Nürn­berger, Der frühe Fontane. Politik. Poesie. Geschichte. 1840-1860. Hamburg: Hanser 1967, S. 200.

Fortun fortuna juvat - Hier handelt es sich um eine fehlerhafte Abwandlung (unfreiwillig?) des von Plinius herrührenden Sprichwortes: Fortes fortuna adiuvat (Den Tapferen hilft das Glück).

der alte Plinius - Plinius Secundus (37-79) begab sich als Flottenkommandant von Misenum beim Ausbruch des Vesuv in die Gefahrenzone und kam um.

Nr. 6. Brief vom 19. 5. 1853

Schwester Louise - L. Kugler (1811-1884) wohnte eine Zeitlang gegenüber dem Kuglerschen Hause in der Friedrichstraße 242 und gehörte zu dem Kreise, der sich regelmäßig bei Kuglers zusammenfand. Jacob Burckhardt berichtete seiner Schwester Susanna am 1. Juni 1847:Bei Kugler bin ich mit Geibel ganz Kind vom Hause, wir heißen nur: die großen Jungen. Das Haus besteht aus Kugler und seiner höchst liebenswürdigen, noch immer sehr anmuthigen Frau und seiner unverheiratheten Schwester, welche eine tüchtige Malerin und von fröh­licher Gemüthsart ist. Jacob Burckhardt, Briefe. Vollständige mnd kritisch bearbeitete Ausgabe. Mit Benützung des handschriftlichen Nachlasses hergestellt von Max Burckhardt. Wiesbaden: Insel 19491960. 4 Bde., Bd. III (1955), S. 72. Louise Kugler porträtierte auch Fontane im Jahr 1853.

Stormsche Novelle - Theodor Storm hatte für das Argo-Projekt seine überarbeitete IdylleEin grünes Blatt eingesandt. Diese Novelle wurde in einem Briefwechsel zwischen den Herausgebern und Storm (März-Juni 1853) ausführlich diskutiert und neben sieben Gedichten von Storm in derArgo veröffentlicht.

Stufen - Offensichtlich fand Fontanes Titelvorschlag (vgl. Kuglers Brief vom 21. 3. 1853 und die entsprechende Anmerkung) kein Gefallen.Stufen hat wohl eine Zeitlang als Arbeitstitel fungiert.

Shakespeare-Aufsatz - Vgl. Kuglers Brief vom 25. 5. 1853 und die diesbezügliche Anmerkung.

Paulus ... (an seinen Vater) - Paul Heyse. Sein Vater war Karl Wilhelm Ludwig H. (1797-1855), der als anerkannter Altphilologe der Berliner Universität einen geachteten Ruf hatte. Vor seiner Habilitation im Jahr 1827 war er acht Jahre im Hause Mendelssohn Bartholdy und erteilte u. a. dem später berühmten Komponisten Felix M. Unterricht.

seiner Komödie (der Wahrsager) - Paul Heyse hatte während seiner Sorrenter Tage weitere poetische Pläne. Über das Schicksal des von Kugler im 'Brief an Fontane erwähntenWahrsager gab Heyse in seiner Lebenserinnerungen späte Rechenschaft. Paul Heyse, Jugenderinnerungen und Bekenntnisse. In zwei Bänden. Fünfte Auflage, neu durchgesehen und stark vermehrt. - Stuttgart und Berlin: J. G. Cottasche Buchhandlung Nachfolger 1912, 1. Bd., S. 169.

Theklaplänen - Diese poetischen Pläne von Paul Heyse konnten vorerst nicht realisiert werden und blieben einige Jahre liegen, bevor sie 1859 alsThekla. Ein Gedicht in neun Gesängen bei Cotta in Stuttgart das Licht der literarischen Welt erblickten. Fontane erwies Heyse den Freundschaftsdienst, sich in der Preußischen Zeitung Nr. 275 vom 16. Juni 1859 ausführlich und lobend über diese