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angeheirathewil Titel durch den Adel ihres Gemüths erwirbt, wirkt fein und wohlthuend.
„Esintnrs äorss" (4. Februar 1855). In diesem Lustspiele, das zw den weniger gelungenen gehört, wird die Geldfrage behandelt. An der Arbeit betheiligte sich Foussier, der später noch einmal und bei einem der interessantesten Werke des Dichters, Angiers Mitarbeiter werden sollte.
Diese ganze Zeit charakterisirt sich als Uebergangsstadium in der dichterischen Entwickelung Emile Angiers. Wir sehen, wie er auf die Antike zurückgreift, mit der er begonnen hatte, wie er den Romantismus streift, dann zu dem Charakterlustspiel in Versen im Stile der „Gabriele" zurückkehrt und sich, durch Mitarbeiter angeregt, aus das Gebiet des modernen satirischen Lustspiels in Prosa begibt.
VI.
Tie nächsten sieben Jahre, 1859—1862, bilden in der Wirksamkeit des Dichters den wichtigsten Abschnitt. Angier schreibt in diesem Zeitraum sechs Dramen, von denen nur eins von untergeordneter Bedeutung ist: „En
dsan NariaxV io. März 1859), mit Foussier, ein anderes, „Da .Isnns886"„ (6. Febrar 1859) den Dichter von der liebenswürdigsten Seite zeigt und die vier übrigen: „Es mariaAs cEOIvmps" (17. Juli 1857), „Es8 Eiorms8 Mwvrss" (22. Mai 1858), „Des lMrontos" (18. Januar 1861) und „Es kll8 clo Eibovsr" (1. September 1862), das ausgereifte Talent des Dichters,, den Adel und die männliche Unerschrockenheit seines Wesens und die schriftstellerische Fertigkeit in vollem Glanze zeigen.
lieber das erstgenannte Stück nur wenige Worte.
„Die gute Partie" tEs dsan naariaAs) hat mit „Es Ksnckrs cks Tlonsisnr Eoirier" einige Aehnlichkeit, ist aber viel weniger unterhaltend und viel weniger glücklich in der Ausführung. Auch in diesem Stücke heirathet ein unbemittelter junger Mann in eine reiche Familie, und durch dieses Mißverhältnis; bricht zwischen dem Schwiegersohn und der Schwiegermutter, mit der die Gattin gemeinsame Sache macht, ein Zerwürfniß aus. Der Schwiegersohn ist ein energischer, ehrlicher Arbeiter, ein Naturwissenschaften, der sich eine Weile die kleinen Chicanen und Demüthigungen, denen er im Hause seiner Schwiegermutter ansgesetzt ist, gefallen läßt, endlich aber, als ihm die Sache denn doch zu arg wird, das Joch abschüttelt, und da seine Frau schwankt, allein aus dem Hause geht. Mit einem Studiengenossen nimmt er das Dasein voller Entbehrungen, voller Arbeit, in dein Dachstübchen wieder aus und experimentirt mit der Gefahr seines Lebens an einer Entdeckung, die ihm in der wissenschaftlichen Welt einen großen Namen und nebenbei auch ein großes Vermögen erwerben wird. Die Frau, die Zeugin des Heroismus ihres
Mannes gewesen ist, empfindet bittere Reue, und wird von ihm wieder in Gnaden ausgenommen; die Schwiegermutter kommt schließlich auch zum Einsehen.