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Paul Lindau iu Berlin.
„Ea .lonnosösw das wohl am besten mit „Unsre Jugend" zu übersehen wäre — d. h. die Jugend unserer Tage — ist eines der sehr erfreulichen und vielleicht eines der anmuthigsten Werke Anglers, das stets lebhaften Anklang gefunden, aber keinen durchschlagenden Erfolg erzielt hat. Die literarische Kritik wird diesem Werke immer einen Rang unter den besten Stücken von Angier anweisen müssen. Auch hier wird der Conslict zwischen der Liebes- und Geldheirath verkörpert, und zwar in dem jugendlichen Streber, dem Advocaten Philipp Hugnet, einem liebenswürdigen und hoch- begabten jungen Manne, den Augier als den Typus unserer heutigen Jugend mit ihrer Nüchternheit, ihrem Skepticismus, ihrer Genußsucht, ihrem heißen Begehren nach Reichthum, Stellung und Wohlleben hinstellt.
,,twns sts8 cls8 vwi1t:u'ä8 gut n'uvsr: gÄ8 vssnw ruft diesen: „Jüngling" einer vom alten Schlage zu, und Philipp nimmt
das gar nicht übel. Ist doch seine Jugend für ihn nur ein Hemmschuh, der
ihn am Vorwärtsschreiten hindert. Bietet sich ihm die Gelegenheit, einen glänzenden Proceß zu führen, sich hervorzuthun, mit einem Schlage ein
berühmter Mann zu werden, so wird ihm im letzten Augenblicke die Leiter zum Aufklimmen aus keinem andern Grunde entzogen, als daß er eben noch zu jung ist! Fast verzweifelt ruft er aus: „Wann endlich werde ich einmal aushören jung zu sein?"
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Philipp liebt seine Cousine, aber er liebt auch das Ansehen in der Gesellschaft, die gute Küche, das behagliche Dasein, und nach langen und schmerzlichen Kämpfen entschließt er sich sogar dazu, dem schnöden Mammon seine edleren Regungen zu opfern; und seine Mutter — eine ganz moderne
Mutter, — bestärkt ihn darin. Die Scene, in welcher Madame Hugnet ihren: Sohne die Verbindung mit der armen Cyprienne ausredet, ihn zu der Speculationsheirath treiben will und ihm die Lehren unserer gesellschaftlichen Lebensklugheit predigt, die sich von der blanken llnsittlichkeit nur den: Namen nach unterscheidet, ist ganz meisterhaft und erinnert in ihrer Kühnheit an das berühmt gewordene Zwiegespräch zwischen Mutter und Sohn in den „Fourchambault". Frau Huguets Princip ist: „Alle Leute, die wir brauchen, sind respectabel*);" woraus ihr Schwiegersohn, der Landmann Hubert, allerdings sehr treffend erwidert: „Leute, die man verachtet, sollte man niemals brauchen**)." Frau Huguet ist keine gewöhnliche Frau. Nicht die Gefühlsrohheit ist es, die sie den idealeren Lebensauffassungen entfremdet, nicht kleinlicher und erbärmlicher Ehrgeiz oder gar Habgier, die ihr das Herz vergällen. Die Schule des Lebens hat sie erbittert. Sie meint es redlich
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