Heft 
(1879) 25
Seite
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Emile Augier.

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und glaubt, dadurch das Glück ihres Sohnes begründen zu Helsen, daß sie ihn zu einer reichen Heirath beredet und ihm das Gefahrvolle der Licbes- heiratheine Hütte und ihr Herz!" in den abschreckendsten Farben schildert. Sie selbst war ja ein armes Mädchen; sie selbst ist ja keiner anderen Stimme als der ihres Herzens gefolgt, als sie dem Manne, den sie liebte, Philipps Vater, die Hand reichte. Und auch dieser hat seiner Liebe ein Opfer gebracht und ein reiches Mädchen ihretwegen verschmäht. Das Glück ihres Lebens aber ist durch die Sorge zerstört worden! In dein harten Kampfe unr das Dasein, den der Vater hat ausfechten müssen, ist die Liebe zu Boden gestreckt und verblutet. Madame Hugnet erzählt ihrem Sohne zur Warnung, wie eines Tages fein Vater verdrießlich und verstimmt heinigekehrt ist, wie er sie da mit sonderbarem Ausdrucke gemustert und ihr unwirsch zugerannt hat:Du solltest doch in Deiner Kleidung etwas mehr auf Dich

achten, Du wirst alt." An jenem Tage war er demselben Weibe begegnet, das er dereinst verschmäht hatte, und das nun im Glücke des Reichthnms strahlte und schimmerte*).

Philipps Schwager, ein einfaches Naturkind, ein derber Landwirth, der sich im Verkehr mit der Natur die Seele rein und lauter erhalten hat, bringt den jungen Mann schließlich wieder auf bessere Gedanken. Der letzte Act, ein wahres Pastorat, spielt auf dem Bauerngute dieses Schwagers, und dort finden sich Philipp, der sich nun in Wahrheit verjüngt, und Cyprienne. Augier stimmt in diesem Lustspiele einen begeisterten Lobgesang für das Leben auf dem Lande an. Entvölkerung der Großstädte und Bevölkerung des Landes ist seine Devise:

,.0'v8t 1L gu's8t 1s Lküut äs Irr, sosists.

Usmsttsr: sn liormsur 1s soo st Irr, süurrus,

Uspougls? Irr somxuFus sux äs^sus äs 1u rus!

Orsvs?. äumgow Irr vills st äsZrsvs^ 1s8 sürrrrrps,

^z-'sx nrorns äs bourAsow st x1u8 äs xrrz^rrirg."

Ter Dithyrambus auf das Landleben im Gegensatz zu dem öden freud­losen Dasein in der Stadt ist selbst in seiner Ueberschwänglichkeit von amnuthigster Poesie.

Ich arbeite getrost mit Gottvertrauen auf die nächste Ernte los," ruft der Bauer Hubert ans,und kümmere mich nicht um die Gewalten hieuiedeu. Ich brauche vor keinem Menschen zu katzbuckeln, und mein Getreide reist, ohne daß ich den Hut vor ihm ziehe. Wie mir die Zeit vergeht, ich weiß es selbst nicht! Meine Tage sind für meine Arbeit zu kurz. Und kehr' ich

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