Heft 
(1879) 25
Seite
109
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Emile Augier.

Spuren des festen Griffes bewahren. Augier ist nicht immer bequem; man hat von ihm gesagt, er zeige die Zähne nicht, um zu lachen, sondern um zu beißen; aber er ist immer respectabel. Sein ganzes Schaffen zeigt uns den ganzen Mann. Keiner unter den französischen Dramatikern der Gegen­wart hat vor seinem Berufe einen größeren Respect und erfüllt seine Aufgabe mit tieferem sittlichen Ernste als er. Sein schriftstellerisches Talent ist dabei von einer merkwürdigen Vielseitigkeit. Er trifft den harmlosen, gemüthlichen Ton der kleinen Familie eben so wohl, wie die pathetischen Töne der wilden Leidenschaft. Er gebietet über den anmuthigen Witz und über die schärfsten Accente des Sarkas­mus und der Satire. Die Sprache behandelt er in Prosa wie in Versen meisterhaft, und der Ausdruck hat bei ihn: jene gedrungene Knappheit, jene echt französische Schneidigkeit, die man als vsrvs gnnlolss zu bezeichnen pflegt.

Augier erfreut sich bis zur Stunde der vollsten geistigen und körper­lichen Rüstigkeit. Wir dürfen daher hoffen, ihm noch recht oft auf der Bühne zu begegnen, und wir können schon im Voraus sicher sein, daß wir immer wieder auf's Neue durch ihn angeregt und gefesselt, und stelbst wenn wir nicht mit ihm übereinstimmen, zu ihm hingezogen werden. Denn Augiers dichterische Wirksamkeit gebietet Achtung und Sympathie. Aus den Dichter selbst lassen sich die Worte anwenden, mit denen er einen seiner Helden charakterisirt:l7n oosur siin^ls st tsncirs, un 68yrit clrolt st 8nr, uns lo^nnts rozmls."