lieber den Einfluß der Maschine auf den Gewerbebetrieb").
von
F. Neuleaup.
— Berlin. —
stärker als jemals zuvor macht sich in unserer Zeit der Einfluß der Maschine auf das Leben der Culturvölker fühlbar. Nicht bloß bringt das Transportwesen uns fortwährend mit der Maschine in Berührung, sondern auch fast alles und jedes, was nur tagtäglich gebrauchen, womit wir uns kleiden, was uns in Haus, Küche, was auf dem Felde, was im Felde dient, rührt großentheils von der Maschine her oder ist gar selbst Maschine. In den Gewerbebetrieben hat sie einen Raum erobert, dessen Größe ihr für die Zukunft die volle Herrschaft zu sichern scheint, und unaufhaltsam dringt sie weiter vor, in die Schneiderin die Schusterwerkstatt, ja bis zum Holzhacker auf der Straße, den wir z. B. in Zürich mit seinem an die Wasserleitung angeschraubten Motor sein Geschäft treiben sehen. Es entstehen bei diesem Vordringen Verschiebungen der menschlichen Thätigkeit, welche nicht selten von üblen Folgen, wenigstens zeitweise begleitet sind, eine Erscheinung übrigens, welche früher in weit stärkerem Maße als jetzt ausgetreten ist. Bekanntlich hat in diesem wie im vorigen Jahrhundert nicht selten der Aufruhr brodlos gewordener Arbeiter sich zerstörend gegen die Maschine gerichtet; auch in hochgebildeten Kreisen bestand und besteht zum Theil noch eine der Maschine entgegengerichtete Anschauung. Wie oft hat nicht fanatischer Eifer gegen sie sich Luft gemacht? Wie lange ist es her, daß in deutschen Residenzen der verhaßte Fabrikschornstein nicht geduldet wurde, weil, wenn wir das Verbot im besten Sinne ausfassen, die
*) Vortrag, gehalten in der Musemns-Gesellschaft in Frankfurt a/Main am 7. Febr. 1870, mit Erlveiterungen.