Linfluß der Maschine auf den Gewerbebetrieb. - fls)
entrissene Forscher, weist nach, wie sogar geologische Ursachen die Entstehung oder Nichtentstehung einzelner Waffen beeinflussen oder deren Verlust herbeiführen konnten, insbesondere die von Bogen und Pfeil. Aus den Südseeinseln fehlt dieses Schießgewehr gänzlich, obwohl die Bevölkerung, sei es von dein indischen Archipel, sei es von Neuguinea aus, nach Erfindung des Bogens eingewandcrt sein muß. Auch liegt für eine verhältnismäßig vorgeschrittene Bevölkerung die Erfindung des Bogens nicht gar fern, ist derselbe doch als Kinderspielzeug auf einer Insel der Ellicegruppe bestimmt nachgewieseu. Jene Inselwelt besteht aber fast einzig aus Korallenbauten oder vulcanischen Erhebungen, welche seit der Tertiärzeit nicht mit großen Continenten in Verbindung standen. Deshalb fehlen der Fauna dieser Länder alle größerer! Säugethiere und somit für die Bewohner die Veranlassung, von weittrefsenden Schießwaffen Gebrauch machen zu müssen. Bogen und Pfeil wurden deshalb nicht erfunden, oder verschwanden bald aus dem Gebrauch, wenn sie bei der Einwanderung mitgebracht worden waren. Ganz dieselbe Beobachtung gilt auch von mehreren anderen Inseln.
Mit Entschiedenheit müssen wir uns auch des Gedankenganges entschlagen, als seien die Waffen aller Art das Erste und Wichtigste, was sich der Mensch bereitet habe. Hunderte von Geräthen, welche zu anderen Zwecken, zu häuslichen Verrichtungen, zu Feldarbeit u. s. f. bestimmt waren, finden sich vor oder lassen sich nur als solche mit Grund erklären. Kleine Messer, Nähnadeln ans Horn oder Knochen, Mahlsteine, Plättsteine zur Bereitung eines filzartigen Zeuges aus Baumrinde, dessen Herstellung bei südamerikanischen Wilden noch heute vorkommt, sind nachgewiesen. Jede genauere, auf vergleichende Beweisgründe gestützte Deutung von Gerätheu hat mehr Licht in jene dunklen Zeiten geworfen, deren Entschleierung mau vor zwei Meuschenaltcrn noch für ganz unmöglich halten mußte.
Sehr spät kam erst die Drehbank oder deren rudimentäre Vertreterin auf. Sie muß später entstanden sein, als die Töpferscheibe; ja ich halte ihre Einführung für in nahem Zusammenhang mit derselben stehend, weil die wahrscheinlich älteste Form der Drehbank, eine bei den Kalmücken verkommende wesentlich nur zur Herstellung von Gefäßen geeignet ist.
Nach dem Eintritt der Bronzezeit gieng eine allmähliche, obwohl sehr langsam fortschreitende Verwandlung steinerner Werkzeuge in metallene vor sich, wobei auch die Formen sich umgestalteten, die Namen aber bleiben konnten. Auf eine interessante derartige Wandlung möchte ich Hinweisen. Man findet viele Feuersteingeräthe von der Form eines bedeutend vergrößerten Mandelkerns, an dein einen Ende stumpf gerundet, an den Kanten scharf gezähnelt. Ich halte diese Steine für Feilen. Im Griechischen heißt nämlich die Feile Rh ine, ein Wort, welches mit dem Namen für Nase, Rhis, Genitiv Nh inos, eng zusammenhängt. Jener Stein hat aber ungefähr die Form einer Nase und mag darnach benannt gewesen sein; er hat feinen Namen der Metallfeile vererbt, diese aber die alte Form aus Zweckmäßigkeitsgründen allmählich bis zur Unkenntlichkeit abgestreist.