Einfluß der Maschine auf den Gewerbebetrieb. - - s25-
schlügen hat sich ein Gedanke an den andern gelegt, bis endlich in diesem Jahrhundert die Beschleunigung der Jdeenentfaltung cintrat, in welcher Win uns heute befinden. Heute wird mit Bewußtheit und unter Benutzung eines großartigen wissenschaftlichen Apparates, darum aber auch mit fast erschreckender Schnelligkeit, auf dem in festen Besitz genommenen Wege vorangeschritten.
Die Hereinleitung der durch die Dampfmaschine erschlossenen fast unermeßlichen Kraftquelle in das Maschinenwesen steigerte die Ausbildung den Arbeitsmaschinen ganz außerordentlich. Aber jenen Dankesrus an die Götter, der aus dem oben angeführten griechischen Gedichtchen von der Wassermühle erschallt, hören wir selten noch erklingen; vielfach vielmehr den Hülferuf, welcher erschallt, weil die Maschine immer wieder aufs Neue dem Arbeiter seinen Broderwerb unmöglich zu machen droht. Und ist es nicht Revolte und Wnthausbruch gegen die Maschine, wie früher, was wir erleben, so ist es das Schlimmere, daß die allgemeinen Zustande der Arbeiterbevölkerung uns Besorgnisse erwecken. Zwar treten uns die Segnungen des Maschinenwesens liberall entgegen. Die Erzeugnisse der Maschine für Nahrung, Kleidung, Obdach werden zu wohlfeilen Preisen geliefert; die Bebauung der Felder ist durch sie erleichtert, aus tiefen Bergmannsbauten hebt die Maschine die unentbehrliche Kohle, der Verkehr ist in einer Weise erleichtert und gesteigert, die den günstigsten Einfluß nach allen Seiten gehabt hat, Wohlstand und nationale Kraft haben sich unter diesen Einflüssen gehoben und gekrästigt Daneben aber ist auch die Sorge mit emporgcwachsen, welche die mit dein Maschinenbetrieb eng zusammenhängende Arbeiterfrage bereitet, und man kann die Frage auswerfen, ob nicht dennoch im Maschinenwesen selbst, diesem Erzeugnis des menschlichen Verstandes, der Keim zu unvermeidlichen Uebeln enthalten sei. Nichts hat uns bei unseren bisherigen Unternehmungen zu einer solchen Schlußfolgerung gebracht. Das Maschinenwesen hat dem Menschen eine großartige Erweiterung seiner Machtsphäre eingetragen, extensiv wie intensiv extensiv durch die Kraftmaschinen, welche die möglichen physischen Kraftleistungen aller Erdbewohner zusammengenoinmcn weit überholt haben und z. B. diejenige von fünfzigtansend Männern ans den engen, unteren Raum eines eisernen Schiffes zu concentrircn gestatten, — intensiv durch die Arbeitsmaschinen, welche die geisttödtenden endlosen Wiederholungen von Arbeiten, leichten wie schwierigen auf sich genommen und den gesteigertsten Anforderungen an Genauigkeit und Schnelligkeit gehorcht haben. Wie sollte solche Machterweiternng bei nicht absichtlich bösem Gebrauch — und diesen müssen wir selbstverständlich ausschließen — den: menschlichen Geschlcchte unabweisbare Uebel zugesührt haben k Die Art der Anwendung der gewonnenen Macht kann aber fehlerhaft sein und in der That scheint es, daß sich hier Fehlerhaftes bestimmt bezeichnen läßt. Fehler sind durchaus verschieden von immanenten, dem innersten Wesen anhaftenden Uebeln; sie lassen sich beseitigen, und es wird, wenn sie erkannt sind, unsere vielleicht schwere aber lösbare Ausgabe sein, dieselben zu bekämpfen. Untersucht man die Gewerbebetriebe, welche wesentlich dein Maschinen-