Heft 
(1986) 41
Seite
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Nr. 12. Brief vom 25. 8. 1853

einen Redacteur Kugler legte dafür am 27. 2. 1853 die Gründe dar.

Immermann Tunnel-Name für Wilhelm von Merckel (18031861).

(Immermanns Einleitungsverse) - Der Wortlaut, wie er in derArgo abgedruckt erschien, ist folgender:

Um den Preis geritten Jahr aus Jahr ein wird rings auf dem Hippogryphen, Daß Reiter und Gaul um die Wette schier von Lenden und Weichen triefen.

Ein Glücklicher reißt vom Lorbeerbaum den Kranz im Vorüberjagen,

Die Uebrigen haben am Ende sich nur um - Nasenlängen geschlagen.

Und das Publikum, das die Bahn entlang nachgaffte dem Hufgestampfe,

Mit durstiger Seele und Augen voll Sand heimziehts vom olympischen Kampfe. - Statt kontinentalen Pegasusritte vorzogen wir drum die Regatte,

Und zimmerten uns vergnüglich dazu eine Rococco-Argo-Fregatte.

Fuhren auch ins Blaue, die dazumal Ihr Schiff am Pelion bauten,

Und wurden erst durch des Vließes Raub berühmt als die Argonauten.

Uns singt kein Orpheus die Felsen weg, wo wir den Pontus steuern,

Auch weissagt uns kein dodonischer Mast, wie lange wir abenteuern.

Wie aber Jene zween liebliche Jahr verbracht mit den Lemnierinnen,

So hoffen wir wohl auf noch längere Gunst bei Lesern und Leserinnen.

Und kämen auch wir auf unserem Cours an die Insel der Stymphaliden,

Den Krieg mit den Federn fürchten wir nicht, trotz aller Liebe zum Frieden!

Das Gedicht wurde auf der ersten Seite nach der Inhaltsangabe gedruckt. Mit der rechten Seite beginnt die. ErzählungLa Rabbiata von Paul Heyse und die Numerierung der Seiten.

Pauls Paul Heyse. Heyse fungierte auch in den späteren Argo-Jahrbüchern nicht als Herausgeber.

Nr. 13. Brief vom 11. 9.1853

Coerrctur meines Aufsatzes Vermutlich handelte es sich hierbei um Kuglers Shakespeare-Aufsatz, dessen Überarbeitung Kugler im Brief vom 25. 5. 1853 ankündigte. Vgl. auch den Brief vom 10. 3. 1853. Möglich ist auch, daß Kugler seinen zweiten in derArgo publizierten Aufsatz:Bemerkungen über Don Juan und Figaro meinte, der das erste Jahrbuch beschließt.

Merckelschen Mottogedichts - siehe die entsprechende Anmerkung zum 12. Brief vom 25. 8. 1853.

Menzel - Adolph M. (1815-1905). An Storm nach Husum teilte Fontane am 14. August 1853 mit:Wir kriegen nun doch noch vielleicht ein Argobild, und wenn über­haupt so ein famoses, von Adolph Menzel. Hanser Briefe 1, S. 359. Und an Lepel heißt es am 19. 9. 1853:Menzel, der hinfort ein Mitglied des Rütli sein wird (wie Storm und Paul Heyse, so daß wir die Musenzahl herausbringen) hat ein Titelblatt radirt, das heute beendigt und seines Schöpfers hoffentlich würdig sein wird. Hanser Briefe 1, S. 360. Theodor Storm durfte dann auch Augenzeuge sein, als Menzel dem Rütli zum ersten Mal den Entwurf erläuterte. Im Brief an seine Frau, Constanze Storm, vom 18. September lieferte er ihr einen anschau­lichen Bericht:Im Rütli eröffnete denn der kleine originelle Menzel, daß er nun das Bild zur ,Argo fertig habe. Sogleich wurde ihm Bleistift und Papier in die Hand geschoben, er solle uns einen Begriff davon geben. Und nun fing das humoristische Männlein an zu zeichnen und zu erklären. Wir fragten, und er antwortete. Im Vordergrund die Argo, nur ein StüCklein freilich zu sehen, Theseus steigt in den Mast. ,Und der Drache? 1 .Hier steht er; aber er empfängt Sie höchst freundlich! 1 - ,Und bekommen wir denn das Goldne Vließ? 1 .Freilich, da hängt es schon, Sie brauchen es bloß beim Schwanz zu fassen und am Ufer sind die Straßenjunges von Kolchis angedeutet, die Sie alle mit größter Freude empfangen. 1 Du mußt Dir diesen geistreichen Scherz nun nicht sowohl als ein ausgeführtes Bild als vielmehr alles nur in Andeutungen denken. Morgen werden wir wohl schon Abdrücke zu sehn bekommen. Theodor Storm, Briefe. 2 Bde. Herausgegeben von Peter Goldammer. Berlin und Weimar: Aufbau, 2., durchgesehene Auflage 1984, Bd. 1, S. 213 (im weiteren: Goldammer, Storms Briefe).

Nr. 14. Brief vom 12. 9. 1853

Geburtstage unsres Husumer Poeten - Theodor Storm hielt sich am 14. September 1853 bei Kugler in Berlin auf.

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