Nord und Süd.
Wilhelm Ducken, Lesterreich und Preußen im Befreiungskriege. Urkundliche Aufschlüsse über die politische Geschichte des Jahres 1813. Lexicon-Octav. XV. und 707 S. Berlin, 1879, Grote.
Ul. 13. 50
Das bedeutsame Werk, zu dessen eingehender Würdigung hier nicht der geeignete Ort ist, bringt die Darstellung desjenigen Zeitraums zum Abschluß, der mit dem Eintritte Oesterreichs in den Kriegsbund gegen Napoleon endet, und greift nur im letzten Abschnitt über diese Grenze hinaus. Was die beiden Theile des Buches in ihren 17 Abschnitten geben, will der Verfasser als ein sich abgerundetes Ganzes bezeichnen, das so vollständig ist, als cs der Inhalt eines aus acht verschiedenen Archiven beschafften Materials gestattet.
Trachten, Hans- Feld- und Kriegs- geräthschaftcn der Völker alter und neuer Zeit, gezeichnet und beschrieben von Frdr Hottenroth. 1 und 2.
Lieferung. Quart. Text S. 1—32 und Tafel 1—29 in Farbendruck. Stuttgart, 1879, G. Weise, a Lieferung Ul. 5.— „Vorliegendes Werk will zunächst dem Künstler und kunstverwandten Handwerker in Wort und Bild eine reichhaltige Sammlung von Material aus dem weiten Gebiete der Völkertrachten an die Hand geben. Es umfaßt in gedrängter Nebersicht nicht nur die Trachten an sich sammt ihrem Beiwert: dem Kops- und sonstigen Aufputz, dein Schmuck u. s. w., sondern auch die Gegenstände des täglichen Gebrauchs in Haus und Feld, die Waffen, die Transportmittel; kurzum, soweit die Quellen reichen, Alles, was geeignet erscheint, die Völker und Nassen von den frühesten Ueberliefcrungen an bis auf die Gegenwart im Bilde und sozusagen in ihrer Localfarbe uns vor die Augen zu führen. Der beigegebenc Text soll den Leser in den Stand setzen, beim ersten Anblick einer Waffe, eines Gefäßes, eines Möbels u. s. w- Zeitalter und Volk fcstzustellen, dem der Urcigcnthümer dieser Sachen dürfte angehört haben. Das Buch ist somit eine Artillustrirtcr Culturgeschichte aus dem Gebiete des Kostüms." — Der lithographische Farbendruck ist in hohem Maße gelungen und gehört zu den Besten, was uns in jüngster Zeit auf dem Gebiete begegnet ist; die ganze Ausstattung entspricht dem bewährten guten Gcschmacke der Vcrlagsfirma. In 16 Lieferungen soll dieses höchstcmpfchlenswcrthe Prachtwerk seinen Abschluß finden.
! M. G. Conrad, Die religiöse Krisis.
Ein atheistischer Versuch. 81 XV und ^ 228 S. Breslau 1878. S. Schott-
lacnder. .L4. —
Frdr. Latendorf, Niederdeutsch oder Neudeutsch. Offener Brief an Edmund Hvefer. 8. 27 S. Poesneck, 1879. Latendorf. —.80.
Sprachliche Beobachtungen über ^ Edmund Hoefers letztes größeres Buch „Pap Kuhn". Wie Alles aus der Feder ' des streitbaren Philologen mit großer , Gefühlswärme vorgetragen.
Friedrich von Bärenbach, Prolegomena i zu einer anthropologischen Philosophie. Auch unter dem Titel: Grundlegung der kritischen Philosophie. 1. Theil. 8. XI,. u. 385S. Leipzig, 1879, Barth. 4L6.—
Die allgemeinsten Bedingungen und Grenzbestimmungen alles menschlichen ^ Wissenkönnes und aller Wissenschaft,
! somit auch die allgemeinsten Normen und ' Grcnzbestimmungen alles wissenschaftlichen ^ Verfahrens ans den einfachsten Gesetzen ! des menschlichen Jntellects abzuleiten, ist ^ die Aufgabe und der Zweck der vorliegenden i Untersuchungen. Das hoffentlich bald ! zu gewärtigende Erscheinen des zweiten i Bandes wird ein umfassendes Eingehen auf die Bedeutung des Buches ermöglichen.
i Graf F.C. von Türckheim- Lilli's Bild, i geschichtlich entworfen. Mit Photographie nach dem besten Familienbilde und einem i Anhänge, Lilli's Briefwechsel enthaltend.
! 8. VII. und 175 S. Nördlingen, 1879,
! Beck. 4t. 3.—
Der Gatte von Lilli's (Elisabeth I Schöncmann's) Enkelin ist der Verfasser des interessanten Büchleins, welches es unternimmt, Lilli's Bild in voller Reinheit hcrzustellen. Neues von Bedeutung wird nicht beigebracht, aber durch die Nachrichten über Lilli's Zusammenleben mit ihrem Gatten Bernhard Friedrich von Dürckheim erfährt die Lebensgeschichte der liebenswürdigen Frau nach der einen Seite hin eine werthvvlle Ergänzung. Einige Briefe von und an Lilli von Lavater, Reichard und Familiengliedern erscheinen hier zum ersten Mal. Das kleine Buch ist gut und warm geschrieben. Das Aristokratisch - Dilettantische der Form wirkt durchaus nicht störend, übt im Gegeu- theil einen gewrssen Reiz. DaS Portrait der schönen Frau wird Vielen eine willkommene Gabe sein.