Bibliographie.
A. Clbinger, Handbuch der Oelmalerei. Eine Anleitung zum Malen mit Oel- sarben fiir Anfänger und Dilettanten. Zum Selbstunterricht wie auch zum Studium fiir Geübtere und Kunstfreunde mit Abbildungen, 2. umgearbeitete Auflage. Leyikon-Oelav. VIII. und 248 S. Halle, 1879, O. Hendel.
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Elbingeicks Handbuch gilt längst als eines der besten seiner Art. Die verhült- nißmäßig schnell nothivendig gewordene zweite Auslage ist gegen die erste derart umgearbeitet, daß sie beinahe auf deren doppelten Umfang ausgedehnt worden ist. Abgesehen von der gelungenen Losung seiner Nächstliegenden Aufgaben erfüllt das Buch in dankenswerther Weise die andere, dem Kunstfreunde einen klaren Einblick in die gesammte malerische Technik zu eröffnen. Vor ähnlichen Arbeiten hat Elbingers Handbuch die gelungenere und leichtfaßlichere Darstellung voraus; es wird dadurch in erhöhtem Maße zum Selbstunterricht geeignet. Die zahlreichen Beispiele sind lehrreich, die Holzschnitte und übrigen künstlerischen Beigaben gut aus- gesührt.
Wilh. Nud. Hoffman», der Entwicklungsgang des deutschen Schauspiels. Nach den besten Quellen dargestellt. 8. 52 S. Löbau, 1879, Skrzcczek. Ul. 1.20
C. M. Lauer, Intermezzo. Neue Erzählungen. Inhalt: Allan und
Ellen. Novellen. — Zwin Weihnachten. Studentengeschichte. — Zweite Auflage. 8». Breslau. S. Schvttlaender.
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Ludwig Pietsch, Wallfahrt nach Olympia im ersten Frühling der Ausgrabungen April und Mai 1876, nebst einem Bericht über die Resultate der beiden folgenden Ausgrabungs-Campagnen 8. IV. und 518 S. Berlin, 1878, F. LuckHardt. 41 4.—
Unter diesem Titel hat unser Mitarbeiter Ludwig Pietsch, einer unserer feinsten Kunstkenner und geistreichsten Feuilletonisten, der „peiutrs-untsuckst wie ihn ein französisches Blatt nannte, jene Briefe gesammelt erscheinen lassen, welche er wahrend seiner, Frühlingsfahrt nach Olympia an zwei große Zeitungen schrieb,
von deren Redaktionen er dorthin entsendet war, um im Feuilleton dieser Tagesblätter über die Arbeiten und Resultate der Ausgrabungen auf der Stätte des alten Nativnal- Heiligthums der Hellenen im Thale des Älpheioszuberichten. Dieses ruhmvolle, von der deutschen Regierung veranlagte und mit ihren Mitteln ausgeführte Unternehmen, hatte die Theilnahme der ganzen gebildeten Welt mächtig erregt, und jene, aus tiefster Sachkenntnis; hervorgegangenen und von warmer Begeisterung durchwehten Reisebriefe, durch zwei viel verbreitete Zeitungen Deutschlands veröffentlicht, trugen nicht wenig dazu bei, diese Theilnahme zu steigern, indem sie eine auf Anschauung beruhende anregende und fesselnde Darstellung von der klassischen Localität, von der Art der Ausgrabungsthätigkeit, den bis dahin an's Licht geförderten Schützen und dein eigen- thümlichen Leben in dem Hause der deutschen Commissare gaben. Der Verfasser setzte seine Reise von Druwa-Olympia aus noch über den Peloponnes bis zum Busen von Korinth hin fort. Die Briefe enden mit der Ankunft in Athen, das er zum zweiten Mal nach sieben Jahren wnder betrat. Die Großartigkeit der pelvpvnne- sischen Landschaft, die an Erinnerungen so reichen, durch Poesie und Geschichte geweihten klassischen Stätten, zu welchen dieser Ritt den Erzähler führte, die seltsamen und die gewinnenden Eigenthümlich- keiten des neugriechischen Volkes, finden in diesem Abschnitte des Buches eine ebenso liebevolle, wie getreue Darstellung. Die Ergebnisse der folgenden beiden Ausgrabungs-Campagnen haben das Bild des dem Grabe erstandenen Olympia, wie es damals, in ;enen Frühlingstagen vor zwei Jahren entworfen wurde, wohl erläutern, bereichern, im Detail berichtigen und verändern können. In den großen Zügen und in der praktischen Stimmung aber ist das hier von Ludwig Pietsch Gegebene, ebenso wie seineSchilderungen aus dem Peloponnes es sind, auch heute noch zutreffend. Als ergänzenden Anhang dieser Schilderungen hat der Verfasser denselben einen, nach amtlichem Material verfaßten Bericht über die Resultate jener beiden, dieser ersten seitdem gefolgten, Ausgrabungscampagneu hinzugefügt. Durch diese Vervollständigung hat sein Buch einen noch höheren Werth gewonnen.
S. Kohn, Die Starken. Historische Erzählung. 80. IV und 245 S. Breslau 1878. S. Schottlaender. 414.50.
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