Nr. 16. Brief vom 20. 9. 1853
Menzels Radirung - Vgl. die entsprechende Anmerkung zum Brief Nr. 13 vom 11. 9. 1853. Der erste Jahrgang der „Argo“ erblickte ohne Menzels Radierung das Licht der Öffentlichkeit.
Kladderadatsch-Witz — Kl. war ein 1848 von David Kalisch gegründetes, zunächst liberal orientiertes Witzblatt, das später die Politik Bismarcks unterstützte. Fontane, und nicht er allein, bedienten sich nickt selten des Vergleiches mit „Kladderadatsch“, der die Breite eines öffentlichen Niveau-Verlustes umfaßte. In diesem Zusammenhang verwendet auch Kugler hier diesen Begriff.
Nr. 17. Brief vom 30. 9. 1853
Merckelsche Einleitungsgedicht — Vgl. die entsprechende Anmerkung zum Brief Nr. 12 vom 25. 8. 1853. Kuglers Vorschlag fand Berücksichtigung.
Nr. 18. Brief vom 4. 10.1853
Anzahl von Häuser-Anschriften - Dieser Brief Kuglers bezieht sich wohl auf ein Projekt Fontanes, das als eine frühe konzeptionelle Vorbereitung der „Wanderungen“ gelten darf. Friedrich Witte, der Rostocker Freund, erhielt eine in diese Richtung gehende Information: „Nun noch eins. Ich arbeite jetzt an Zusammenstellung eines großen Werks: Volksgeist und Volksleben in seinen (des Volks) Inschriften. Dies ist nicht etwa der Titel, sondern nur die Sache. Ich suche nun Stoff. Allerhand Schritte und Vorkehrungen sind bereits getan, doch vorläufig nur innerhalb der Provinz Brandenburg. Ich ersuche Dich dringend, in Rostock eine Art Filial zu errichten und dort in meinem Interesse zu sammeln. Nicht Du selbst; was ich Dir zumute, sind nur */i- Dutzend Briefe oder Visiten bei Rostocker (und Umgebung) Geistlichen. Die Inschriften hierzulande, wenn man sie als einen Ausdruck des Volksgeistes (im Gegensatz zu den gelehrten Inschriften an Museen, Bibliotheken usw.) faßt, finden sich nur in Kirchen und Kirchhöfen. Dahin hab ich die Augen und Schritte zu richten. Steh mir nach Deiner Kraft bei. Volkslieder haben wir gesammelt; dies kann eine Sammlung von VolkssprUchen, Sentenzen, Epigrammen werden. Nur das Gemeine (Zotige; kommt nämlich öfter vor) und absolut Dumme ist ausgeschlossen. Das wirklich Poetische, das Derbe, Kernige, der Humor und Witz, auch Kuriosa sind überaus erwünscht. Plattdeutsches sehr willkommen. Als einen Nachtrag denk ich die Grabinschriften berühmter Männer zu geben, die (wenn von Fachdichtern herrührend) eigentlich nicht hierher gehören, aber ein allgemeines Interesse haben und sich paßlich anschließen.“ Fontane an Friedrich Witte, 3. Oktober 1853. Fontanes Briefe in zwei Bänden. Ausgewählt und erläutert von Gotthard Erler. 2., verbesserte Auflage. — Berlin und Weimar: Aufbau 1980. Band 1. S. 135. Siehe In diesem Zusammenhang auch Kuglers Brief an Fontane vom 10. 9. 118543.
Nr. 19. Brief vom 18. 11. 1853
meine Frau — Clara Kugler geb. Hitzig (1812-1872) war seit 1833 mit Franz Kugler verheiratet und hatte wesentlichen Anteil an dem kunstfreundlichen Klima des Kuglerschen Hauses. Sie war „ein Poetenkind, an dessen Wiege Dichter gestanden hatten“ (Paul Heyse, Jugenderinnerungen. Bd. 1, S. 81). Emanuel Geibel, der sich mehrfach bei Kuglers aufhielt, widmete ihr seinen zu Michaelis 1840 erschienenen Gedichtband „als eine freundliche Erinnerung an den Verfasser“ und fügte 1846 das Gedicht „An Klara Kugler“ dem Band hinzu. Geibels Werke. Hrsg. v. Wolfgang Stammler. Leipzig. Wien: Bibliographisches Institut 1918. Erster Band. S. 3 und S. 9 f.
Ihrem Kleinen - Im Oktober war Fontanes dritter Sohn, Peter Paul, geboren, dessen gesundheitliche Verfassung von Anbeginn Sorge bereitete. Vgl. auch Kuglers Brief vom 19. 11. 1853 und die entsprechende Anmerkung zum Tode des Kindes 1854.
Nr. 20. Brief vom 19. 11. 1853
Argo-Exemplare - Fontane schrieb am 19. September 1853 an seinen Freund Bernhard von Lepel: „Dem vom stapel-laufen der Argo wirst Du beiwohnen; Anfang Oktober werden die ersten Exemplare ausgegeben. Sie ist statt 20 dreiundzwanzig Bogen stark geworden und wird, wenn auch sichrer die Feuerspucke des Drachen als das goldne Vließ, doch Trost und Beruhigung darin finden, daß sie das Beste gewollt und mit Dransetzung aller Kräfte erstrebt hat. Es ist kein zusammengebummeltes Buch und dies negative Lob ist heutzutage auch schon eins.“ Hanser Briefe l, S. 360.
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