48 Lepel hatte Ende der vierziger Jahre Fanny Lewald erst mit Fontanes Feldherrnlieder, dann mit dem Verfasser persönlich bekannt gemacht. Vgl. Joachim Krueger: Zu den Beziehungen zwischen Theodor Fontane und Fanny Lewald. Mit unbekannten Dokumenten. In: Fontane-Blätter. Bd. 4. H. 7 (1980). S. 615-628
49 Paul Lindau: Ein Fest der Berliner Presse. In: Lindau: Literarische Rücksichtslosigkeiten. FeuilletonistisChe und polemische Aufsätze. Leipzig 1871. S. 131
50 Nicht im Hinblick auf den „Verein Berliner Presse“, aber auf sein „Kreuz- zeitungs“-Jahrzehnt bemerkte Fontane, „daß es — was auch ein wahres Glück ist - nach meinen Erfahrungen eine gewisse Zeitungssolidarität gibt, die durch die Parteifarbe wenig beeinträchtigt wird“. Von Zwanzig bis Dreißig. In: Autobiographische Schriften. Bd. 2. S. 270
51 Paul Lindau: Ein Fest der Berliner Presse. In: Lindau: Literarische Rücksichtslosigkeiten. S. 133—134. Fontanes Brief an Heinrich Proehle vom 24. Januar 1863 läßt den Vorgang in etwas anderem Licht erscheinen. Vgl. Fontane: Werke, Schriften und Briefe. Hrsg. v. Walter Keitel u. Helmuth Nürnberger. Abt. IV. Briefe, (im folgenden: Hanser-Briefe). Bd. 2. 1860-1878. S. 93-94. An Alfred Friedmann schreibt er am 2. Januar 1883, er zahle seine Beiträge, sei aber noch nie in dem Verein „Presse“ gewesen. Ausgewählte Briefe. Bd. 2. S. 89
52 An Engels, 7. Mai 1861. In: Marx, Engels. Werke. Bd. 30. S. 163
53 An Wilhelm von Merckel, 25. Oktober 1858. In: Ausgewählte Briefe. Bd. 1. 1833-1860. S. 257
54 Schon am 18. Februar 1858 hatte er Wilhelm von MerCkel erklärt: „Was uns so recht zum Lachen bringt, das ist selten das beste. Kladderadatsch, Äquivoken, Hanswurstiaden, die von der Straße genommenen Figuren eines Kaliseh und Glaßbrenner — das ; ist es, was uns zum herzlichsten LaChen fortreißt. Ein feinerer Witz, Ironie, Satire dürfen sich selten so lauter Erfolge rühmen.“ In: Hanser-Briefe. Bd. 1. S. 610
55 An Paul Heyse, 28. Juni 1860. In: Ausgewählte Briefe. Bd. 1. S. 287
56 An Martha Fontane. In: Ausgewählte Briefe. Bd. 2. s. 119
57 An Paul Heyse, 17. November 1861. In: Briefwechsel zwischen Theodor Fontane und Paul Heyse. Hrsg. v. Gotthard Erler. Berlin u. Weimar. 1972. S. 101
58 Fontane: Ein Sommer in London. In: NFA. Bd. 17. Aus England und Schottland. S. 577
Hans Otto Horch (Aachen)
Ansichten des 19. Jahrhunderts. Theodor Fontanes Verhältnis zu Richard Wagner und dem Wagnerismus.
Habilitationsvortrag, gehalten in Aachen am 27. Juni 1984
Am 27. Juli 1889 fährt Theodor Fontane mit dem Zug von Bad Kissingen nach Bayreuth, um sich endlich einmal ein Bild davon machen zu können, was an dem seit Jahren in der Presse pro und contra behandelten Wagner- Kultus „dran“ ist. Er hat drei teure Billets bestellt: für die Musikdramen ,Parsifal‘, .Tristan und Isolde“ und ,Die Meistersinger“. Das ,Meistersinger‘- Billet retourniert er allerdings sofort nach der Ankunft, weil er sich drei Wagner-Opern in wenigen Tagen wohl doch nicht zutraut. Schon bald äußert er sich in einem Brief an seine Frau fasziniert über das Treiben des „denkbar feinste[n] und intelligenteste[n] Publikum[s]“ inmitten der ,,vergorene[n] Residenz“, des ,,malerische[n] Drecknest[s]“ Bayreuth; er studiert die Fremdenlisten, beobachtet vor allem die Engländer und Amerikaner, sich selbst freilich sieht er als distanzierten Betrachter eines
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