Hofer, Wichmann, S. Schott, Mehring u. Gebr. Paetel, Kletke, v. Merckel, Zöllner, M. Müller u. Schlenther — die der Kommission vorgelegt werden sollten.
Die 8 Tagebücher des Dichters (im Quartformat) konnten ihnen dabei eine Hilfe sein. Aus dem Schlenther-Nachlaß konnten wir vor einigen Jahren Aufzeichnungen der Erben erwerben, die das Zustandekommen der ersten Briefausgaben aufschlußreich kommentieren. Dieses Kapitel der Fontane- Rezeption ist noch nicht vollständig ausgearbeitet worden. 7 Die Versteigerung von 1933 war einer der großen Schritte zur Zersplitterung des Nachlasses. Plünderungen der Archivbestände am Ende des II. Weltkrieges führten zu unersetzbaren Verlusten. 8 Zwar hatte die Brandenburgische Provinzialverwaltung die Bestände 1939 von Berlin nach Potsdam überführt, Friedrich Fontane, der in Neuruppin lebte, Hermann Fricke, Jutta Fürstenau und Charlotte Jolles waren als Mitarbeiter gewonnen, aber die Verlagerung (1943) und deren Folgen führten dazu, daß ein vollständiger Neuaufbau nötig wurde.
1947 wurde das Fontane-Archiv der Brandenburgischen Landesbibliothek (ab 1948 Landes- und Hochschulbibliothek) angeschlossen. Dank der außerordentlichen Förderung durch die örtlichen Organe der neuen Staatsmacht in der DDR und des Verständnisses, das die Direktoren Müller, Wülfrath, Skerhut und Dr. Brandes den Restbeständen entgegenbrachten, konnte schon 1948 eine Ausstellung für die breite Öffentlichkeit veranstaltet werden. „Theodor Fontane als Kritiker seiner Zeit“ lautete der Titel der Ausstellung, die wie auch andere Bemühungen dieser Jahre darauf gerichtet war, das Erbe dieses großen Humanisten der antifaschistisch-demokratischen Erziehung nutzbar zu machen.
Den Leitern und Mitarbeitern der Abt. Kultur bei den Räten des Bezirkes und der Stadt, Dr. F. Grabe, W. Telle, G. Feilbach u. a. gebührt das Verdienst, alles für die Erweiterung der Benutzungsmöglichkeiten getan zu haben. Minister Fritz Rücker war allen vorangegangen.
Neuaufbau und erweiterte Aufgabenstellung
Als das Archiv 1956 in bessere Räumlichkeiten im Stadtzentrum Potsdam umzog, arbeiteten sein neuer Leiter, Bibliotheksrat Joachim Schobeß. und seine Mitarbeiterin an der vollständigen Neuerfassung und Katalogisierung der Bestände. Mit erheblicher finanzieller Unterstützung und hohem persönlichen Einsatz durch das damalige Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen erfolgten umfangreiche Rüde- und Neuerwerbungen. Wo immer sich Diebesgut aus den Plünderungen des Jahres 1945 fand, bemühte man sich um die Ermittlung, Erwerbung oder Vermittlung durch andere Institutionen. (Das Vorkriegsbestandsverzeichnis ist erhalten geblieben.) 1959 übergab das Goethe-Schiller-Archiv Weimar ein Gedichtmanuskript mit 38 Urschriften aus dem vermißten Teil des Verlagerungsbestandes. Andere Einrichtungen übersandten Kopien, Forscher aus aller Welt halfen mit Rat und Tat, so Prof. Schreinert (f) in Göttingen, Prof. Remak aus den USA, Prof. Jolles in London, Freiherr von Stoltzenberg
331