schicke des Fontanes-Archivs sei es gestattet, auf drei neue Projekte zu verweisen, die unsere Kräfte in den folgenden Jahren fordern werden.
Ein Vertrag über die Zusammenarbeit mit dem Märkischen Museum Berlin und dem Goethe-Schiller-Archiv in Weimar wird es erlauben, verstreut deponierte Handschriftenbestände komplex zu erschließen. Wir bitten auch Archive außerhalb der DDR um Zusammenarbeit und Hilfe mit Kopien, um diese Bestrebung — eine Zusammenführung zersplitterter Werkmanuskripte in Potsdam — weiter vorantreiben zu können. Im besonderen sei hier der Universitätsbibliothek Berlin für ihre neuen Dauerleihgaben gedankt (vgl. S. 1—3 der Bibliographie), aber auch das Marbacher Literaturarchiv hat uns geholfen, die Berliner Stadtbibliothek unterstützt uns uneigennützig.
Zum anderen sind wir mit den Vorbereitungsarbeiten für eine umfassende Fontane-Bibliographie beschäftigt. Alle Teilarbeiten sind hochwillkommen. Hier verdienen noch einmal die großzügigen Schenkungen von Max-Ulrich von Stoltzenberg und Charlotte Jolles hervorgehoben zu werden. Aber auch andere Kollegen, heute in 4 Kontinenten, verdienen Anerkennung, die uns durch rasche Titelzusendung, noch vor der Erfassung in den Nationalbibliographien, wertvolle Hilfe leisten. Die Namen Fr. Betz, W. Braun, R. Gollmitz, Chr. Grawe, A. Golz, I. Kuhnke, H. Nürnberger, H.-U. Mehner, D. Mugnolo, K. Runge, A. Schubarth- Engelschall mögen hier für andere stehen. Sehr oft war damit die Übersendung von Schrifttum verbunden, das dem Benutzer in Potsdam sofort zur Verfügung gestellt werden konnte.
Und drittens kündigt sich schon jetzt eine Reihe von Konferenzen an, auf denen die Fachleute zu vordringlichen Forschungsproblemen referieren — materialgestützt —, so daß diese Ergebnisse schnell dokumentiert werden können. 1986 beginnen wir mit solchen thematisch geordneten Symposien. „Theodor Fontane im literarischen Leben seiner Zeit“ wird uns neue Erkenntnisse über die zeitgenössische Stellung und das Funktionsverständnis der marktabhängigen Schriftsteller bringen. (Die Fontane-Blätter berichten seit H. 37 regelmäßig darüber.) Bereits 1987 wird dieses Material gedruckt. Weitere Themen bieten sich an, für die das Fontane-Archiv und andere Einrichtungen ihre unerschlossenen Materialien zur Verfügung stellen, so daß unveröffentlichte Materialien zielgerichtet erschlossen werden können. Für 1986 stellen wir mehrere Hundert Autographe von Theodor Fontane, Wilhelm u. Henriette von Merckel sowie Paul Schlenther zur Verfügung, eine Kopie der Zeitschrift „Die Eisenbahn“, verschiedene handschriftliche Fassungen einzelner Romane sowie unveröffentlichte Briefe Franz Kuglers. Die komplexe Erschließung des Gesamtwerkes liegt uns am Herzen, heute mehr denn je (wofür unser Forschungsbericht Vorschläge unterbreitet hat). 14 Das setzt internationale Kooperation voraus und führt zu neuen Formen der Zusammenarbeit hin.
Frieden und friedliche Zusammenarbeit, eine Koalition der Vernünftigen, wie sie die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik anbietet, sind das Gebot der Stunde - sonst verliert unsere Arbeit ihren Sinn,
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