Heft 
(1990) 49
Seite
372
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n.

Berlin, 4. Novb. 82 Potsd. Str. 134c

Teuerster Leibnitz.

Freundliche Leser, die sich sogar melden, sind so selten, dafj ich sofort an die Vossin schrieb, um Ihnen ein Exemplar schicken zu können. Ich soll es auch erhalten. Die ganze Frage ist aber seit gestern in ein neues Stadium getreten: Die Novelle wird nun doch noch zu Weihnachten erscheinen, und sprech' ich darauf hin die Bitte aus. Ihnen und Ihrer verehrten Frau Gemahlin, statt eines Zeitungs-Exemplares jetzt, in 4 Wochen das Buch überreichen zu dürfen.

Der Besuch meiner Frau bei Ihnen wird sich um ein paar Tage hinausschieben, sie ist) samt Tochter, eben nach Ruppin hin abgereist, von wo sie, dem Programm nach, kaum vor Dienstag zurück sein kann.

Ihnen und Ihren Damen mich angelegentlichst empfehlend, in vorzüglicher Ergebenheit

Th. Fontane

12 .

Berlin, 31. Januar 84 Potsd. Str. 134c

Teuerster Leibnitz.

Herzlichen Dank für Ihre freundliche Benachrichtigung, die mit ihremNein" ebenso liebenswürdig bleibt, wie dasJa" war, das sie aufhebt. Wir (Zöllner und ich) sind nun übereingekommen, den Rütli ganz ausfallen zu lassen; ich glaube, er, Zöllner, will sich mal privatim ordentlich aushusten. In Gesellschaft ist es immer nur halb.

Vor einer Stunde trafen beiliegende Neumann-Strelasche Zeilen bei mir ein. Könnten Sie nicht das betr. Gesuch zirkulieren lassen und zwar so, dafj es bei Frenzei anfängt? Ich glaube, Petent ist in sehr übler Lage und hat au fond mehr Anspruch auf Hülfe wie unsre Staatspensionäre ä la Reich etc.

Mit der Bitte, mich Ihren Damen bestens empfehlen zu wollen, in herzlicher Ergebenheit Ihr

Th. F.

13.

Berlin, 17. Januar 86 Potsd. Str. 134c

Teuerster Leibnitz.

Der arme Menger, dessen persönliche Bekanntschaft ich vor drei, vier Tagen zu meiner Erbauung erneuerte, sitzt, wie er mir heute in einem mit Sonetten etc. angefüllten Briefe schreibt, schlimm drin.i Könnten wir nicht ein Papier in Kurs setzen, damit ihm die von ihm erbetene Summe oder doch ein Teil derselben baldmöglichst zugeht? In herzlicher Ergebenheit

Th. Fontane

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