Und die Nase, die wie so’n Schnabel war.
Wie ein alter Kakadu sah er aus.
Sie flog wie ein Schmetterling hin durch's Haus Und all(e) sagten: Das arme Kind!
Ihr Urgroßvater könnt' er sind.
Er
Still, Mächen, so kannst Du reden zu Haus!
Hier drück Dir etwas manierlicher aus.
Und nennst Du ihn alten Kakadu,
So bedenke, die beißen und hacken zu.
Na freilich, ick hab' ihn ooch gesehn.
Er is nich jung mehr, das weeß ich alleen.
Doch is einer bloß über 20 'raus,
So nennt ihr ihn gleich ein altes Haus,
Un ist er Euch sonst noch unbequem.
So nennt ihr ihn gleich Methusalem.
Mit solchen Bülgen 5 , wie ihr seid.
Hat unser einer blos Herzeleid.
Am Ende siehst Du mir jungen Mann Ooch all für 'nen Greis und Kakadu an.
Nanni
Du hast noch eine brave Gestalt,
Aber Väter und Mütter sind immer alt.
Er
Da haben wir's! Dank schön, daß ich nun weiß: Ich bin Dein Vater, d. h. ein Greis!
So aber seid ihr, ihr liebt nur den.
Den ihr't Jahr vorher insegnen gesehn.
Glatt muß er sein, — einen Bart am Kinn,
Und „er ist zu alt" und die Liebe is hin!
Ich sage Dir, überleg' ich's genau,
Die besten Männer sind weiß und grau,
Und die allerbesten, von denen ich weiß,
Sind nicht bloß grau, sind grau und weiß.
Ich will nicht sprechen lang und breit Von Ruhe, Gesetztheit, Festigkeit,
Ich kenn' Euch junge Dinger wohl.
Das alles klingt lächerlich man un hohl.
Ihr haltebs lieber wie allbekannt Mit dem allerunsolidesten Fant.
Der schwatzt und lügt und Liederchen singt und bonbons und gebrannte Mandeln bringt.
Ich weiß das wohl, doch es tut mir leid.
Das (!) ihr so arme Gänschen seid.
Denn die Liebe, Nannerle, mit Vergunst,
Die Liebe, mein Kind, ist auch eine Kunst.
Und wie nich ein Lehrling über Nacht Gleich so'nen Goeth' oder Schiller macht,
So verlangt's auch eine hübsche Frist Zu lernen, was Kunst der Liebe ist.
Ein jeder denkt: die Kunst ist frei.
Ja, Kuchen, nachher ist's — Stümperei.