Issue 
(1897) 13
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Das Hol'fspiel',

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richtiger Golfplatz enthält achtzehn Löcher, und Sieger bleibt derjenige, der, je nach der Verabredung, die meisten Löcher gewinnt oder zu allen achtzehn Löchern die wenigsten Schläge braucht.

Worin besteht nun der eigentümliche Reiz dieses alt­ehrwürdigen Sports? Etwa darin, daß er augenblicklich Mode ist? Keineswegs, denn die Bemerkung ist oft ge­macht worden, daß diejenigen, die das Spiel aus diesem Grunde lernen, sich das allerbeste Material und die schönsten Golfkostüme cmschaffen, doch ihr Interesse sehr bald ver­lieren. Golf ist kein Sport für flatterhafte, oberflächliche Menschen, denn erstens ist es zu schwer und zweitens

Ferner fesselt das Spiel durch die außerordentliche Mannig­faltigkeit der verschiedenen Spielmomente. Die Lage des Balls ist niemals die gleiche, jeder auszuführende Schlag, vom allerersten abgesehen, verlangt seine eigne Behandlung. Für die Nerven ist Golf die beste Arznei, denn zu gutem Spiel gehört in erster Linie Selbstbeherrschung und Geduld. Die leiseste Aufregung oder Verwirrung führt sofort zu einem entweder zu hohen oder zu tiefen Schlage, der Ball fliegt zehn Meter statt hundert wenn weitere Schläge mißlingen, tritt auch der Aerger ein, und man sucht nach einem Baum, um seinen besten Schläger, der an der Katastrophe doch vollständig unschuldig ist, wütend zu

Auf dem Putting-Greeii.

in einem gewissen Sinne zu wenig gesellschaftlich, da es doch gewöhnlich unter vier oder höchstens acht Augen gespielt wird und nicht, wie Lawn Tennis und die meisten andern Sports, inmitten einer Korona beifallspendender Zuschauer. Nein, die Reize des Golfspiels liegen darin, daß es sehr schwer zu erlernen ist, daß es eine gleichmäßige, den ganzen Körper ausbildende Bewegung darstellt, an­strengend, ohne jedoch über die Grenzen gesunder Herz­tätigkeit hinanszugehen. Gelaufen wird beim Golfspiele nicht, im Gegenteil ist Bedachtsamkeit die Parole des Sports. Nur keine Ueberstürzung, stets ruhig und gelassen! Dabei aber veranlaßt eine Runde, ganz abgesehen von der An­strengung der eigentlichen Spielbewegungen, einen Spazier­gang über Berg und Thal von mindestens einer Stunde.

zerschlagen. Das macht dem Herzen Luft, ist aber ge­wöhnlich etwas teuer, denn ein solcher Schläger kostet sieben Mark. Zum mindesten verliert man die Partie, und nachdem man diese unerquickliche Erfahrung einigemal gekostet hat, lernt man endlich die schwierigste aller Auf­gaben, die Selbstbeherrschung.

Golf wird von beiden Geschlechtern gespielt und paßt für Damen gerade so gut wie für Herren. Man kann es nie zu jung erlernen, doch ist man nie zu alt, einen An­fang zu machen. Der wahre Golfspieler bleibt dein schönen Sport sein Leben lang treu. Auf demLinks" (Spiel­platz) des Berliner Klubs kann man gegenwärtig den ehrwürdigen britischen Botschafter mit seiner blühenden jungen Tochter oft täglich zusammen spielen sehen. Das