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Weber Land nnd Weer.
M 1
An unsre Leser! ^
Mit dieser Nummer beginnt „Hleöer Land und Meer" den vierzigsten Jahrgang. Das Geheimnis des Erfolges, der uns durch vier Jahrzehnte treu geblieben ist, sehen wir in dem ständigen Bemühen nnsers Blattes, mit dein Geist der Zeit fortznschreiten. Daß es uns auch ferner gelingen wird, im besten Sinne modern zu bleiben, dafür bürgt uns die Unterstützung der angesehensten Autoren Deutschlands. Wie die Leser sehen, eröffnet den vierzigsten Jahrgang der neueste Roman von
Theodor Fontane: „Stechlin",
in dem der erste lebende Meister der Kunst des Erzählens und Schilderns im Rahmen einer spannenden Handlung vielfach Schlaglichter auf die politischen Vorgänge und sozialen Strömungen des verflossenen Jahrzehnts wirft. Man wird nicht fehlgehen, wenn man dieses bedeutendste Werk Theodor Fontanes gleichsam als das Glaubensbekenntnis des greisen, aber jugendfrischen Meisters und als die Summe seiner Erfahrungen betrachtet, die er in dieser Form für die jüngere Generation nutzbar zu machen sucht.
Daß wir neben dem in gefälliger Form auftretenden Ernst auch dem Humor freien Spielraum gewähren werden, beweist die Erzählung
„Eine Künstlerfahrt nach Hatvasten" von Kurt Gcvveeg,
mit der wir neben dem Roman „Stechlin" von Theodor Fontane den Jahrgang eröffnen. Der Erzähler versetzt ein konzertierendes Künstlertrio in das Milien einer polnisch-jüdischen Kleinstadt und schildert das von ihm veranstaltete Konzert und die dasselbe vorbereitenden, begleitenden und schließlich jäh unterbrechenden Ereignisse mit einer drastischen Lebendigkeit ohnegleichen.
Nach dem großen Erfolg des Romans „Huitt!" im abgelaufenen Jahrgange haben wir es uns natürlich angelegen sein lassen, uns auch den neuesten Roman von
Johannes Richard zue Megede
zu sichern. Der schnell berühmt gewordene Autor hat sich in diesem Werke die Aufgabe gestellt, abweichend von der Schablone der Kriminalromane, der psychologischen Vorgeschichte eines Verbrechens nachzuspüren.
An Romanen und Novellen haben wir ferner erworben:
Gosknna Von Berlepsch: „Der Sirapphansl", ein Charakterbild aus Tirol.
Gertrud Frnnke-Schieveldein: „Die Hungerkeine", ein Roman, der das Ringen des modernen Menschen nach neuen Zielen und auf neuen Wegen schildert.
Ernst Johann Groth: „Die Kemsionsreise", eine Kleinstadt-Humoreske.
Otto V. Leitgeb: „Das Gänsemännlein", ein Idyll aus dem heutigen Nürnberg.
Stanislaus Luras: „Lunipa -er Hase", eine in Rußland spielende Erzählung, in der vor unsern Lesern ein neues, starkes Talent erscheint. Charlotte Niese: „Das Kuckucksei", eine in der liebenswürdigen Art der bekannten Verfasserin ausgeführte Kleinstadtskizze.
Georg Freiherr Von Onrpteda: „Oberprima 1883", eine Erinnerung aus des Autors Jugendtagen.
Ennl Roland: „Die Geschichte einer Bestehung", eine geistvolle Satire auf den Egoismus der Männer.
August Schneegans: „Tuba, -er Hel-", der Humor unfreiwilligen Heldentums.
Alexandre Ular: „Die Geschichte vom kleinen Arlecchino", eine ergreifende Erzählung, besonders dadurch bemerkenswert, daß der Autor, ein Franzose, mit dieser deutsch geschriebenen Arbeit sich in unsre heimische Litteratur einführt.
Hermine Villinger: „Kinks-Kheinisch", eine Elsässer Novelle.
Luise Westkirch: „Das geheime Mal", eine Seelenstudie aus dem Leben des Handwerkers.
In unsern Artikeln werden wir bemüht sein, das Leben der Gegenwart und schwebende Aragen auf allen Gebieten der Kunst, Wissenschaft und Technik zu behandeln. Ganz besonders möchten wir auf eine Serie von Abhandlungen über die —- von dem auf diesem nnd verwandten Gebieten als geht-, maßvoll und
sachlich rühmlichst bekannten I)r. Richard Wnlckow, auf eine Reihe illustrierter Artikel über das wenig bekannte Leben an Bord der Kriegsmarine und über den Radfahrsport Hinweisen. Eine besondere Pflege werden wir wiederum jener Abteilung nnsers Weltblattes angedeihen lassen, die den Tagesereignissen in Wort und Mild gewidmet ist.
Der: krrrrstLerrrsche Schrrrirck
von „Ueber Land und Meer", mit Geschmack und Sorgfalt vorbereitet, wird jedem Liebhaber und Kenner nicht nur durch seine Auswahl, sondern auch durch die technische Vollendung der Wiedergabe Freude bereiten. Der modernen Kunstrichtung, soweit sich starke Individualitäten in ihr offenbaren, wird freierer Spielraum als bisher gewährt werden. Unsre Musterleistungen auf dem Gebiete des Aquarellholzschnittes, der Faksimilewiedergabe von Gemälden und der Reproduktion von Textillustrationen geben uns die Möglichkeit, dem Original des Künstlers in nicht zu übertresfender Weise nahezukommen.
Auf welche Weise wir versucht haben, das photographische ^erfahren in den. ganz besonderen Dienst unsrer Abonnenten zu stellen, ersehen die Leser aus dem besonderen, darauf bezüglichen Prospekt.
Die Liebhaberei der —Mn ÜvievteN VsstVlictSN
die, vielleicht nur eine schnell vorübergehende Modelaune, alle Stände und jedes Alter beherrscht, hat uns veranlaßt, unsrer ersten Nummer für unsre Abonnenten eine erste Serie von acht in künstlerischem Buntdruck ausgeführten Postkarten beizulegen, die, auf einem Karton gedruckt, leicht auseinandergeschnitten und versandsähig gemacht werden können. Mögen sie hinausfliegen in alle Welt und dem Empfänger neben dem Gruß des Absenders auch einen Gruß von „Ueber Land und Meer" bringen. Sollte dieser oder jener Abonnent eine von den acht Postkarten dazu benutzen, um uns ein Wort der Zufriedenheit oder einen Wunsch auszusprechen, so wird er uns eine Freude bereiten. Und je mehr solcher Postkarten bei uns eintreffen, um so überzeugter werden wir sein, daß wir uns ans dem richtigen Wege befinden, wenn uns auch in Zukunft als maßgebendste Richtschnur dient
das Urteil der Heser!
Ter vierzigste Jahrgang von „Melier Land und Meer" (Oktober 1897/98) erscheint als
^ ^ 3 Mark 50 Pfennig durch den Buchhandel, oder 3 Mark 75 Pfennig durch die Post bezogen.
GvoH - Foliia - Ausgave in rrrLvzehntärzrgen Heften von mindestens je 5 Bogen größtes Folio in vielfarbigem künstlerischem Umschlag (jährlich 26 Hefte) zum Preis von 60 Pfennig pro Heft im Abonnement. _
Die „Deutsche Woinanbibkiothek", die nunmehr auf ein Vierteljahrhundert ihres Bestehens zurückblickt, wird auch in dein mit dieser Nummer beginnenden neuen Jahrgange aus den Erzeugnissen der modernen Litteratur eine Auslese des Besten geben, und neben den Schöpfungen anerkannter Autoren gern auch jungen, verheißungsvollen Talenten Aufnahme gewähren. Den neuen, sechs und zwanzigsten Jahrgang eröffnen Werke zweier rühmlichst bekannter Autoren.
die gefeierte Dichterin, entwirft in ihren: Roman ^Elll AAU^IAÄAIl" ungewöhnlich fesselnde Bilder aus dem industriellen Leben der Großstadt, in dem sie namentlich den Gründungs- und Bauschwindel scharf kennzeichnet, während
Fedor von Zobeltitz >„ s-m-», W-ck „Der gemordete Wald"
einen Bauernroman von urwüchsiger Kraft bietet. — An diese beiden Werke werden sich von Romanen und Novellen reihen:
Ant. Andrea: „Zeichen und Münder", eine italienische Volksgeschichte.
H. v. Beaulieu: „Vour PU 8861 - 1e t6Ulp8") eine interessante Episode aus dem Leben einer Kokette.
Gertrud Franke-Schievelbein: „Aus seiner Dunkelkammer", eine in das Ueber-
Anttzony Hope: „Phroso", die neueste Schöpfung des berühmten englischen Dichters, die ' in "packender Handlung und geistreicher Satire dem im vorigen Jahre veröffentlichten „König von Ruritanien" (Der Gefangene von Zenda) ebenbürtig zur Seite steht.
F. KlinrK-LüteLsburg: „Der Kohlenmunkpeter", ein Roman aus der Heimat Fridtjof Nansens. Agnes Gräfin Von KlinUrvwstroenr: „Verlorene Liebesmüh", ein Sportroman von spannender Handlung und scharfer Charakteristik.
Gustav Johannes Kraust: „Heini", eine Erzählung, die auf das Entstehen Berliner Tagesgrößen scharfe Schlaglichter wirft.
Stanislaus Luras: „Die verkaufte Frau", Erzählung aus der vornehmen russischen Gesellschaft. Hans Naitstel: „Der Trllertanz", eine markige Dorfgeschichte von ergreifender Wirkung. Viktor Von Reistner: „Gtmica", eine slovenische Dorfgeschichte.
Ennl Roland: „Irmgard Henneberger", eine köstliche Humoreske.
Hanns V. Spieldrrg: „König Pharaos Tochter", eine Novelle, die lebenswahr des Spielers Glück und Ende behandelt.
Felix Stillfried: „De unverhoffte Armschaft", eine plattdeutsche Erzählung, in welcher der längst vorteilhaft bekannte Autor sich als einen würdigen Nachfolger Fritz Reuters bekundet. Adelheid Weber: „Kascha, der Schmeinejung", eine Dorfgeschichte aus der Tucheler Heide.
Der fechsundzwanzigste Jahrgang der „Deutschen Romanbibliothek" erscheint in 52 wöchentlichen Kümmern oder in 26 vierzrhntngigen Heften in künstlerisch ausgestattetem
Umschlag. — Der überaus billige Abonnementspreis beträgt nur 2 Mark vierteljährlich in Kümmern oder 35 Pfennig für das Heft.
Der Abonnent auf die „Deutsche Romanbibliothek" bekommt in jedem Vierteljahr für nur 2 Mark so viel Lesestoff, daß — wenn letzterer in Romanbände üblichen Umfangs eingeteilt
wird — diese einen Buchwert von mindestens 18 Mark repräsentieren; er erhält also in schönster Ausstattung dir nruejirn Romane der ersten deutschen Schriftsteller als sein Eigentum beinahe
um den Preis der Gebühr für das Fesen in der Leihbibliothek. — Außerdem hat der Abonnent der „Deutschen Romanbibliothek" das Recht zum Bezug der beiden Kunstblätter (Heliogravüren) „Ueujahrsbrirfc in der Pension" und „In der Staatsbibliothek", beide nach Gemälden von Emanuel Spitzer, für den Ausnahmspreis von nur je 3 Mark pro Blatt oder für beide zusammen für nur 5 Mark. Beide Bilder find eigens für die Abonnenten hergestellt und im Kunsthandel, selbst zu den dort üblichen weit höheren Preisen, nicht zu erhalten.
Bestellungen auf den neuen Jahrgang von „Mever Land und Meer" wie auch von der „Deutschen Womanvivliothek" nehmen alle ZZuchhandtungen, Postämter und Journal- Erpeditwueu, sowie jeder mit einer solchen in Verbindung stehende Mücherageut entgegen; die Postämter jedoch nur auf die wöchentlichen Nummern-Ausgaben. (In der Post-Zeüungs-Preisliste für Deutschland „Ueber Land und Meer" unter Nr. 7202, die „Deutsche Romanbibliothek" unter Nr. 1838, in der Post-Zeitungs-Preisliste für Oesterreich-Ungarn „Ueber Land und Meer unter Nr. 3573, die „Deutsche Nomanbibliothek" unter Nr. 934.) ^ ^
Stuttgart und Leipzig. DLUABlt L D RT'lI IIL