79. Band, vierzigster Jahrgang. Oktober M7—
Preis vierteljährlich 3 M. 30. Mit postaufschlag 5 M. 75.
Redakteur: Ernst Schubert in Stuttgart.
Anstalt. — Fünfzig Jahre Carltheater, von L. Rosner. — Wilhelm Heinrich v. Riehl st. von K. Lory. - Anton Rubrn- steins Gedenktafel in Stuttgart. -- Schach. - Rätsel. - Notiz-
Äbbildungen: Zum fünfzigj ährigen Jubiläum des Carl- theaters mi W^en. 10. Dezember 1897. — Auf dem^Gamswechsel.
S t e ch t i n.
Fheodor Iontane.
der Stadt war schon alles still; aber draußen (ZA auf der Landstraße kam man an großen und kleinen Trupps von Häuslern, Teerschwelern und Glashüttenleuten vorüber, die sich einen guten Tag gemacht hatten und nun singend und johlend
> nach Hause zogen. Auch Frauensvolk war dazwischen ! und gab allem einen Beigeschmack. !
So trabte Dubslav aus den als halber Weg geltenden Nehmitzsee zu. Nicht weit davon befand sich ein Kohlenmeiler, Dietrichs-Ofen, und als Martin ! jetzt um die nach Süden vorgeschobene Seespitze ! Herumbiegen wollte, sah er, daß wer am Wege lag, ! den Oberkörper unter Gras und Binsen versteckt, ^ aber die Füße quer über das Fahrgeleise. ?
^ Martin hielt an. „Gnädiger Herr, da liegt ^ wer. Ich glaub', es is der alte Tuxen."
„Tuxen, der alte Süffel von Dietrichs- Ofen?"
„Ja, gnäd'ger Herr. Ich will mal sehn, was es mit ihm is."
Und dabei gab er die Leinen an Dubslav und stieg ab und rüttelte und schüttelte den am Wege Liegenden. „Awer Tuxen, Wat moakst du denn hier? Wenn keen Moonschien wiehr, wiehrst du nu all kaput."
„Joa, joa," sagte der Alte. Aber man sah, daß er ohne rechte Besinnung war.
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3um fünfzigjährigen Jubiläum des Larttheaters in Wien, ;o. Dezember M7.
1898 lBd. 79).
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