Heft 
(1987) 44
Seite
680
Einzelbild herunterladen

für den Vorabdruck zu tun haben, erhellt aus einigen (sparsamen) redaktio­nellen Eintragungen und Korrekturen. So hat z. B. im ersten Kapitel der Re­dakteur oder der Metteur in der Druckerei neben die Strophen aus Uhlands RomanzeDas Schlot) am Meere" das Wort petit! geschrieben, als Weisung, die Verse in einem kleineren Schriftgrad zu setzen (was auch geschehen ist). Ein paar Bleistiftkorrekturen, die weder von -Emilie noch von Theodor Fontane stammen, legen Zeugnis von einer redaktionellen Durchsicht ab: Veränderung der Ziffern zu ausgeschriebenen Zahlwörtern in den Kapitelüberschriften und vereinzelt auch im Text sowie Korrekturen von Klein- und Großschreibung (alles Alles, andres Andres, niemand Niemand usw.). Schließlich findet sich am rechten oberen Rand der ersten Seite die Anweisung:Correctur an Herrn Theodor Fontane Potsdamerstr. 134^ Berlin W.", und gelegentlich sind auch die Namen der Setzer auf dem Manuskript vermerkt. 42 Für den Vorabdruck in derDeutschen Rundschau' hat Fontane Korrektur gelesen, jedochwenig Änderungen" veranlaßt. 43 EinRundschau"-Exemplar diente dann als Satzvorlage für die Buchausgabe. Fontane hat es vorhernoch mal durch­gelesen", dochnur Weniges gefunden, was zu ändern wünschenswerth war". 44 Den Satz der Buchausgabe hat er nicht kontrolliert. 45

Der Vergleich der drei Kapitel ergab 280 Abweichungen des Vorabdrucks gegenüber der Satzvorlage; ca. zwölf Prozent davon gehen offensichtlich auf den Autor zurück; knapp einhundert der Textdifferenzen betreffen die Interpunktion, 19 die Orthographie der Fremdwörter; bei der Getrennt- oder Zusammenschreibung gibt es 15, bei der Groß- oder Kleinschreibung neun Abweichungen; elfmal sind im Druck Apostrophe hinzugefügt oder auch weg­gelassen worden; in sieben Fällen hat der Setzer im Manuskript stehen­gebliebene Fehler oder Verschreibungen korrigiert; darüber hinaus finden sich lediglich zehn orthographische Varianten: sechsmal bloß statt blos, drei­mal gibt statt giebt, und einmal wird th zu t. Zwei Umstellungen einzelner bzw. mehrerer Wörter im Druck können ebensogut Versehen des Setzers wie Änderungen des Autors sein (doch eigentlich eigentlich doch; Ich ... erführe lieber .... wer sind die Beiden da? ... wer die Beiden da sind?). Beson­ders auffällig aber ist, daß auf den relativ wenigen Seiten 77 Elisionen der Satzvorlage im Druck in der vollen Wortform erscheinen, und zwar 62 Synko­pen und 15 Apokopen (andre andere, andern anderen, unsre unsere, vollkommne vollkommene, bewundre bewundere, sehn sehen, Intresse Interesse, Kopenhagner Kopenhagener; beinah beinahe, heut heute, wurd' wurde. Ruh Ruhe u. a. m.).

InSchach von Wuthenow" lassen sich die vergleichsweise wenigen Wort­formen-Differenzen zwischen den beiden Drücken als Setzerversehen oder Setzernachlässigkeiten interpretieren. (Bis heute, und unabhängig von den verschiedenartigen technischen Verfahren vom Einzelbuchstabensatz bis zum computergesteuerten Lichtsatz, kann man die Neigung der Setzer zur Auflösung vor allem von Synkopen beobachten.) InUnwiederbringlich" dagegen, wo in den drei von mir untersuchten Kapiteln die Setzer auf einerRundschau"-Seite durchschnittlich fünf elidierte Vokale entgegen der Vorlage eingefügt, kein einziges Mal aber das umgekehrte Verfahren angewandt haben, dürften Zu­fall, Versehen oder Willkür auszuschließen sein. Ganz offenkundig wurden hierHausregeln" befolgt, die entweder von Julius Rodenberg, dem Heraus-