lungen 1973 5, 1975 und 1976 in Potsdam 6, 1981 in (West-)Berlin und Nürn berg, 1982/83 in Bonn-Bad Godesberg und Düsseldorf7 sowie 1986 in London, Oxford und Oldham 8 .
Der von Fontane in den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg" gegebene biographische Abriß soll hier nur kurz wiedergegeben, sonst aber vor allem um Details ergänzt bzw. in wenigen Punkten auch korrigiert werden. Am 6. Juli 1794 wurde Wilhelm Hensel als Sohn des Pfarrers Johann Jakob Ludwig Hensel in Trebbin geboren. Die Familie übersiedelte im Spätherbst 1796 9 nach Linum. Diesen Umzug nennt Hensel in seinem 1829 geschriebenen Lebenslauf seine „erste Erinnerung" 10. Schon sehr früh zeichnete und malte er, wozu er sich Pinsel aus Kälberhaaren anfertigte und Farben aus Blumen und Beeren preßte, bis ihm zu Weihnachten ein Farbenkasten geschenkt wurde. 11 1809 12 starb der Vater nach langer Krankheit. Nach dem Witwenjahr zog die Mutter mit den 3 Töchtern und dem Sohn nach Berlin. Ab 1811 besuchte Wilhelm Hensel die Königliche Akademie der Künste, wobei ihm der Besuch der unteren Klassen erlassen wurde. Schon 1812 war er auf der Akademie-Ausstellung mit 8 Werken vertreten. 13 Solche Kunstausstellungen gab es in Berlin seit 1786. 14
Im Frühjahr 1813 trat Hensel als Freiwilliger der Garde-Kosaken-Eskadron bei, die 1815 im Garde-Ulanen-Regiment aufging. 1 5 Das von Fontane erwähnte Selbstporträt Hensels „in dieser phantastischen Uniform" ist noch heute in Familienbesitz und befindet sich in Erlangen. 16 Hensels Schwester Luise hätte ihn am liebsten begleitet; nur die Rücksicht auf die Mutter hielt sie daheim. So widmete sie dem Bruder ihre patriotischen Gedichte. 17 Hensel nahm u. a. an der Völkerschlacht bei Leipzig teil und wurde mehrfach verwundet. An die Zeit der Befreiungskriege erinnern außer seinen 1848 gemachten Notizen auch Zeichnungen verwundeter Krieger, vom Gefecht bei Gelnhausen, ein Porträt des Leutnants von Massenbach und eine Sepia-Zeichnung „Die Schlacht bei Großbeeren". 1815 wurde Hensel als Leutnant entlassen. 10 Zeichnungen und Texte für Taschenbücher und Almanache sollten nicht nur die nach den Befreiungskriegen allgemein schwierige Lage eines Künstlers mildern, sondern es Hensel auch ermöglichen, für die Mutter und die Schwestern zu sorgen. Schlechte Beleuchtung schadete seinen Augen und führte zu früher Kurzsichtigkeit. 111
Einen Wendepunkt in Hensels Leben stellte das Jahr 1821 dar, als das russische Thronfolgerpaar nach Berlin kam. Karl Friedrich Schinkel verhalf dem Maler zu zwei wichtigen Aufträgen, indem er ihn zur Mitarbeit beim Wiederaufbau des Schauspielhauses und der Inszenierung des Hof festes „Lalla Rookh" heranzog. Hensel hielt die von ihm arrangierten lebenden Bilder in Aquarellen fest, die öffentlich ausgestellt wurden. Dabei soll er die damals löjäh- rige Fanny Mendelssohn Bartholdy kennengelernt haben, eine Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy und Enkelin des Philosophen Moses Mendelssohn. Hensels Zuneigung wurde von der schönen Fanny erwidert, und ihre Eltern luden ihn 1822 zum Weihnachtsfest ein. 211 Aber der seit 1820 geplante mehrjährige Studienaufenthalt in Italien brachte dann vom Herbst 1823 bis Oktober 1828 eine Trennung und lange Prüfungszeit. Wegen des ungleichen Alters von Fanny und Hensel und auch dessen noch unsicherer beruflicher Lage duldete Fannys Mutter in dieser Zeit keinen direkten Brief-
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