Heft 
(2020) 109
Einzelbild herunterladen

50 Fontane Blätter 109 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte 88 vgl. Claude Keisch, Peter-Klaus Schuster, Moritz Wullen(Hrsg.): Fontane und die bildende Kunst . Staatliche Museen, Ausstellung in der National­galerie 1998. Berlin 1998, S. 107. 89 Der Stechlin 92/7. 90 Das Motiv vergangener Größe wird im Stechlin mehrfach angesprochen, unter anderem von Pastor Lorenzen, der den Niedergang der Vorbildfunktion des friderizianischen Preußen und des Geistes der Befreiungskriege konstatiert, etwa im berühmten Statement gegenüber Melusine von Barby:»›Da waren wir den andern voraus, mitunter geistig und moralisch gewiß. Aber der ›Non soli cedo-Adler‹ mit seinem Blitzbündel in den Fängen, er blitzt nicht mehr, und die Begeisterung ist tot. Eine rückläufige Bewegung ist da, längst Abgestorbenes, ich muß es wiederholen, soll neu erblühn. Es thut es nicht.«[ Stechlin 323/29] 91 Vor dem Sturm 195/III/15 bis »wiedergebenden Claude-Lorrain«. 92 vgl.: http://collections.vam.ac.uk/ item/O78676/claude-glass-unknown/ 2.3.2020(Victoria& Albert-Museum, London) 93 Cécile 127/16. 94 Der Stechlin 203/18 bis»halb Rotkäppchen«. 95 Der Stechlin 200/18. 96 Unwiederbringlich 277/31. 97 Unwiederbringlich 257/30. 98 »tableaux vivants«: Nach Horst Bredekamp reicht die Tradition der lebenden Bilder bis ins 4. Jh. v. Chr. zurück als urtümliche Form der Repräsen­tation und Verkörperung von Göttern und Helden. Im Mittelalter wurden vor allem die Stationen von Christi´ Passion dargestellt, auch prägende politische Ereignisse konnten zum Thema werden, etwa der Einzug Kaiser Karls V. in Lüttich. Diese lebenden Bilder dienten der Erinnerung und der Weitergabe von Körperschemata. Zunehmend wurden dann berühmte Kunstwerke als Vorlage benutzt, etwa der Genter Altar von Jan und Hubert van Eyck mit seiner kompli­zierten Menschenarchitektur. Vgl. Horst Bredekamp: Theorie des Bildakts . Berlin 2010, S. 103–110. Im 18. Jahrhundert wurde das»tableau vivant« zur höfischen Belustigung und zum verbreiteten Gesellschaftsspiel. Als solches taucht es an verschiedenen Stellen bei Fontane auf, vor allem in den Romanen, die um 1800 spielen. Vgl. Schach von Wuthenow 66 f./7; Vor dem Sturm 166/II/2; Stechlin 437 f./41. 99 Unwiederbringlich 77/10 bisum gesehen zu werden«. 100 Unwiederbringlich 78/10. 101 Unwiederbringlich 88/10. 102 Unwiederbringlich 89/11. 103 Unwiederbringlich 5/1. 104 Das Motiv ›Amor und Psyche‹ in Fontanes Romanen: In LAdultera blickt Melanie Van der Straaten vom Fenster ihrer römischen Pension aus auf die Villa Farnesina, wo sich Raffaels berühmte Fresken der Apuleius-Geschichte befinden[ LAdultera 122/17]. Melanie kennt sie gut. Die Prüfungen, die Psyche zu bestehen hat, weisen auf die krisenhaf­te Zeit hin, die Melanie durchzustehen hat. Im Speisesaal des Schlosses Guse ziert eine Kopie von Raffaels Gastmahl der Götter aus dem Psyche-Zyklus die Decke des Speisezimmers[ Vor dem Sturm 195/II/5]. Das Motiv ›Venus und