Heft 
(2020) 109
Einzelbild herunterladen

Der»jüdische Fontane« Muhs 83 Berliner Stadtmuseum be­findet. Hilde Vil­lum-Hansen, die nach Kopenha­gen emigrierte Toch­ter des Schrift­stel­lers, hat das Blatt 1967 dem Märki­schen Mu­seum in Ost­berlin ge­schenkt. 12 Leider nicht mehr erhalten sind der Rahmen und vor allem die Rückpappe, auf der, in Her­manns Hand­schrift und datiert vom 15. August 1914, folgender Ver­merk zu lesen war:»Diese Li­tho­gra­phie wur­de mir kurz vor dem Ableben Fon­tanes von M. Lie­ber­mann ge­schenkt und durch dessen(Fon­ta­nes) Sohn seinem Vater für mich zur Un­ter­schrift vorge­legt. Grunew. 15/8 1914. Georg Her­mann-Bor­chardt.«(Letz­te­res war sein eigentlicher Fa­mi­lienname, Her­mann der Vorname sei­nes Vaters, unter dem er als Schrift­steller auftrat.) Dank einer 1974 pu­bli­zierten Repro­duk­tion(vgl. Anm. 3) kann aber auch das seither ver­loren gegangene Georg-Hermann-Auto­graph hier ab­ge­bildet werden. Nä­he­res über seine frühen Verlagsbe­zie­h­ ungen dürfte nicht mehr zu er­mitteln sein. Den letzten Titel aus Georg Hermanns Fe­der brachten Fried­rich Fontane&  Co jedenfalls im Jahre 1900 her­aus 13 , ge­rau­me Zeit also, ­bevor Jettchen Gebert dem Autor 1906 zum Durch­bruch ver­h­­ alf. Seine spä­teren Werke erschienen bei Egon Fleischel, dem 1903 ausgeschie­de­nen Kom­pagnon des Fontane-Sohnes. Von dort gingen sie nach dem Ersten Weltkrieg an die Deut­sche Ver­lags­a­ nstalt über. Dem Vater seines ersten Ver­legers blieb Georg Hermann aber dennoch viel­fältig ver­pflich­tet. Unter an­de­rem sammelte er Fontane-Autographen, von denen sich unter sei­nen nach­gelassenen Papieren allerdings nur noch eines vorfindet. Es handelt sich um einen bis­lang un­ver­ö­ f­fentlichten kleinen Brief an Mathil­de von Rohr, der im Wortlaut wie folgt lautet: »Montag, d. 12: März 1860. Mein gnädigstes Fräulein. Das Befinden meiner Frau macht es nöthig, daß ich zu Hause bleibe, deshalb über­bringt meine Schwester das Buch, das ich heut Nacht durchgelesen und fleißig(natürlich nicht die Skandal-Stellen) excerpirt habe. Nochmals meinen allerherzlichsten Dank für die große Freundlichkeit. Bei Herrn von Strubberg bitte ich mich zu entschuldigen, so gut es geht. Es war