Heft 
(2020) 110
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16 Fontane Blätter 110 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes immer noch das Familien-Archiv derer von Hardenberg in 9 Kisten, eine weitere LKW-Ladung von 40 bis 50 Zentnern. 20 Aus den Trümmern des Schlosses wurden schließlich noch etwa 1000 wertvolle Bücher geborgen. Auch eine Bescheinigung, ausgestellt am 16. Mai 1946 von der Provin­zialverwaltung der Mark Brandenburg, Abt. Volksbildung, fand sich in den Akten:»Frl. Dr. Jutta Fürstenau ist beauftragt, auf dem ehemaligen Provin­zialgute Rotes Luch für die Sicherstellung von Akten und anderem Kultur­gut der ehemaligen Provinzialverwaltung(Verwaltung des Provinzialver­bandes), die seinerzeit dorthin evakuiert wurden, Sorge zu tragen. Es wird gebeten, sie, soweit möglich, dabei zu unterstützen.« 21 Auf der Rückseite derselbe Text in russischer Sprache. Wie sich später zeigen sollte, waren nicht sämtliche verschollenen Be­stände des Theodor-Fontane-Archivs vernichtet. In den Nachkriegsjahren tauchten viele kleinere Konvolute und Einzelstücke wieder auf und gelang­ten über den Autographenhandel in private oder öffentliche Sammlungen. Ein bisher unbekannter Bericht, den Jutta Neuendorff 1955 schrieb, steht bereits im Zusammenhang mit der irritierenden Beobachtung, dass Archi­valien aus dem Bestand des Fontane-Archivs auf dem Autographenmarkt in der Bundesrepublik und in Westberlin gehandelt wurden. Der Bericht wird an dieser Stelle erstmals veröffentlicht. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Literaturarchivs Marbach und der Tochter von Jutta Neuendorff, Frau Prof. Dr. Dagmar Neuendorff. Jutta Neuendorff: Bericht über den Fontane-Nachlaß, S. 1. Marbach DLA Bestandsakte Theodor Fontane