20 Fontane Blätter 110 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes an der man sehen kann, dass der Archivleiter Schobeß keine Mühen und Hürden scheute, diese Erwerbungen durchzusetzen, trotz aller Umständlichkeiten, die bei einem Einkauf in Westberlin unvermeidbar waren. 1975 erhielt das Fontane-Archiv Post aus Dänemark. Im Rigsarkivet waren drei Briefe Fontanes gefunden worden, die aus dem Altbestand des Fontane-Archivs stammten. Sie waren nach 1945 in London erworben worden. Der Aufsatz von Christel Laufer im Heft 20 der Fontane Blätter hatte die Nachforschungen im Dänischen Reichsarchiv veranlasst. Der Reichsarchivar Dr. Johan Hvidtfeldt gab diese Briefe umstandslos an das FontaneArchiv zurück(heute Signaturen B 442–444). Nur in einer kleinen Notiz in den Fontane Blättern 24 wurde die Öffentlichkeit informiert. Es existiert aber noch eine kleine Mappe mit Korrespondenz über diese Schenkung. Eine Reihe großzügiger Rückgaben aus öffentlichen Bibliotheken und Archiven der Bundesrepublik und Westberlins erhielt das Fontane-Archiv in den Jahren 1989-1990. Aus der Berliner Staatsbibliothek, dem Landesarchiv Berlin und dem Deutschen Literaturarchiv Marbach gelangten jeweils einige Briefe zurück in das Potsdamer Archiv. Aus dem Archiv der Akademie der Wissenschaften Berlin kam ein kleiner Teil des Manuskripts Die Likedeeler zurück – 4 von ehemals 230 Blättern – und die Handschrift der Novelle Rr. Die Amerika Gedenkbibliothek übereignete dem Fontane-Archiv ihren gesamten Bestand an Fontane-Handschriften, die sämtlich aus dem Archiv stammten: Allerlei Glück(81 S., ursprünglich 331 S.) Signatur N 11 Wiedergefunden(18 S, ursprünglich 22 S., 19 Zettel) Signatur N 12 Eleonore(14 Bl., ursprünglich 149 S Signatur N 13 Liepe(Ländchen Friesack)(9 Bl., ursprüngl. 25 S.) Signatur Kf 21 Die gesellschaftliche Stellung des Schriftstellers Signatur P 29 in Deutschland(18 Bl., ursprüngl. 32 S.) Aufzeichnungen zur mittelalterlichen Literatur Signatur P 30 und zur indogermanischen Sprache(6 Bl.) Louis Schneider(4 Bl., ehemals 1 S.) 25 Signatur N 14 Auch aus privater Hand erfolgten zahlreiche kleinere und größere Rückgaben an das Fontane-Archiv, darunter zwei Konvolute von Briefen Fontanes an seine Ehefrau, einmal 20 Briefe(B 573 bis B 592), einmal 10 Briefe (B 652–661). Weite Wege hatten einige der rückkehrenden Handschriften in den Jahren zurückgelegt. So schenkte Henry H. H. Remak, ein dem Archiv zeitlebens besonders eng verbundener Forscher, dem Fontane-Archiv im Jahr 1993 eine Reihe von Handschriften aus dem ehemaligen Bestand des Archivs, die er in den 1950er Jahren erworben hatte und seitdem in den USA bewahrte. Dorthin war Remak, an dessen Wirken für Fontane nicht zuletzt die Festschrift Theodor Fontane aus transatlantischer Sicht erinnert, 1936
Heft
(2020) 110
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