Heft 
(2020) 110
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Abednego, der Pfandleiher Brechenmacher 105 Anmerkungen 1 Fontane an Wolfsohn, 22.02.1851. In: Hanna Delf von Wolzogen/Itta Shedletzky (Hrsg.): Theodor Fontane und Wilhelm Wolfsohn. Eine interkulturelle Beziehung. Briefe, Dokumente, Reflexionen. Tübingen 2006, S. 79–82, hier S. 80. 2 Wolfsohn an Fontane, 20.02.1851. In: Ebd., S. 76–79, hier S. 77. 3 Fontane an Wolfsohn, 22.02.1851, wie Anm. 1. 4 Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig . In: AFA Autobiographische Schriften II. 1982, S. 26. 5 Otto Pniower: Fontane als Übersetzer eines englischen Romans . In: Paul Hoffmann(Hrsg.): Theodor Fontane. Zur Feier seines hundertsten Geburtstages. Berlin 1919(Beilage zu den Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 36), S. 3–6. 6 Helmuth Nürnberger: Der frühe Fontane. Politik, Poesie, Geschichte 1840 bis 1860 . München 1971, S. 160. 7 Abednego, der Pfandleiher. Nach dem Englischen der Mrs. Gore von Theodor Fontane ; masch.schr. Abschrift des(verlorenen) Originalms., 341 S.; TFA Werkmanuskripte, Na 7. Abdruck der drei ersten Typoskriptseiten bei Nürnber­ger, wie Anm. 6, S. 324–326; vgl. außer­dem den Artikel Abednego der Pfandlei­her . In: Helmuth Nürnberger/Dietmar Storch: Fontane-Lexikon. Namen Stoffe Zeitgeschichte . München 2007, S. 17 f. Herzlich sei an dieser Stelle Ursula Wallmeier(TFA) gedankt für unerschöpflich geduldige Fontane-Hilfe­stellung. 8 Michael Fleischer:» Kommen Sie, Cohn. « Fontane und die » Judenfrage « . Berlin 1998, S. 16. 9 Abed Nego ist im Buch Daniel der Name eines jener Knaben aus dem Volk Israel, die am Hofe König Nebukadnezars Dienst tun mussten; diese Knaben sollten, der Forderung des Königs von Babel zufol­­ge,»völlig fehlerfrei, von gutem Ausse­hen, unterwiesen in aller Weisheit, fein gebildet und wohlerzogen« sein(Dn I,4, hier zit. nach der dt. Ausgabe der »Jerusalemer Bibel«). Abed Nego ist freilich nicht der israelitische Name des Knaben, der ursprünglich Asarja hieß, aber am Hofe Nebukadnezars mit diesem »heidnischen Namen«(Bedeutung wahr­scheinlich»Diener des[babylonischen] Gottes Nabu«) neu belegt wurde. Abed Nego und die anderen jüdischen Knaben steigen am babylonischen Hof zu hoch­gestellten Verwaltungsbeamten auf, werden aber denunziert, als sie sich weigern, ein von Nebukadnezar aufge­stelltes goldenes(Götzen-)Standbild(kein »Goldenes Kalb«!) anzubeten. Die ihnen zugedachte Todesstrafe im»Feuerofen« überleben sie unbeschadet unter Lobge­sängen auf ihren, den Gott Israels. Darauf­hin bereut der König und rehabilitiert die jungen Männer in ihren hohen Ämtern. Der Name Abed Nego ist zwar ein der hebräischen Bibel( Tanach ) entnommener, aber gerade kein jüdischer Name; gleich­wohl symbolisiert er im Roman von Catherine Gore eine unauflösbare Bindung seines Trägers an das Judentum, von dem der Money-lender Abednego Osalez mit allen Mitteln wegstrebt, obgleich er Verhaltensweisen zelebriert, die von außen Juden zugeschrieben werden(Geldverleih). Der Abed Nego des Buches Daniel aber hält ja gerade unverbrüchlich an seinem jüdischen Gott fest; die über den heidnischen Zwangs-