Heft 
(2020) 110
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Nomen est omen  Sill 113 Anonym: Portrait dOcéana Renz, danseuse de corde en 1878. Musée Carnavalet Paris Wesen mit Fisch- oder Drachenschwanz, zierte das Wappen des südfranzö­sischen Adelsgeschlechts derer von Lusignan, dessen Geschichte in Gestalt einer Chronik von Jean dArras aufgezeichnet wurde. Klaus-Peter Möller, Herausgeber des Stechlin im Rahmen der Grossen Brandenburger Ausga­be, skizziert im Anhang die Sage von der Wasserfee Melusine in der Version des Jean dArras. Dort werde»erzählt, daß Melusine von dem Fluch, sich jeden Samstag in ein Wesen m(it einem Schlangenleib zu verwandeln, nur erlöst werden kann, wenn sie einen Mann findet, der ihr verspricht, ihrem Geheimnis niemals nachzuforschen. Sollte er sein Gelübde brechen, müßte sie ihn für immer verlassen und die ewige Verdammnis erleiden. Melusine heiratet den armen Ritter Raymondin, gründet an der Stätte ihrer Begeg­nung das Schloß Lusignan, sorgt für Wohlstand, Ehre und Glück der Fami­lie.[...] Als Raymondin, von seinem Bruder verleitet, seine Frau an einem Samstag heimlich in ihrem Gemach beim Bade beobachtet, ist sein Glück gefährdet; als er sie öffentlich schmäht und im Zorn einen Wurm nennt, verwandelt sich Melusine vor aller Augen in einen Drachen und verläßt ihn für immer. Raymondin zieht sich trauernd in ein Kloster zurück.« 4