Die Fontanes und»ihre« Französische Kirche Seiler 151 Die Garnisonkirche in einem Foto von 1910 Aufrechterhalten wurde die Verbindung zur Französischen Gemeinde aber von den beiden jüngeren Fontane-Kindern, wenn auch wohl nur aus einer gewissen Verlegenheit heraus. Als Sohn Friedrich Anfang 1897 eine Frau zum Heiraten fand und sie seinen Eltern vorstellte, entschieden diese sehr schnell, dass sie gesellschaftlich nicht in Frage komme.»Sie vertritt eine Welt- und eine Gesellschafts-Einstellung, die der unsrigen diametral entgegengesetzt ist«, schreibt Fontane an die Tochter, Friedrich werde seinen Weg allein gehen müssen. 48 So wird es am 20. März 1897 bei ihm nur eine Haustrauung, vorgenommen von einem Prediger der Französischen Louisenstadtkirche, den Friedrich wohl persönlich kannte. Die Ehe hielt dann aber auch nicht, schon ein Jahr später wurde sie geschieden. 49 Ähnlich einsam heiratete zwei Jahre später auch Tochter Martha. Schon ihre Verlobung mit dem Witwer Karl Emil Otto Fritsch am 16. September 1898 hatte Mutter Emilie so missbilligt, dass sie ihr demonstrativ fernblieb: der künftige Schwiegersohn hatte das volle Trauerjahr nach dem Tod seiner Frau nicht abgewartet. Dass Martha selbst nun bereits drei Monate nach
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(2020) 110
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