156 Fontane Blätter 110 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte Anmerkungen 1 Th. Fontane an Georg Friedlaender am 29. 11. 1893. In: HFA IV,4. 1982, Nr. 316. 2 Th. Fontane Unwiederbringlich , Viertes Kapitel. 3 Die Kirchenbücher der Jerusalemkirche sind über das Portal»archion.de« online einsehbar, die Beträge lassen sich ohne ein aufwändiges Studium der Eintragsüblichkeiten aber nicht entschlüsseln. 4 Die Taufen dieser Fontane-Vorfahren finden sich im Kirchenbuch der Berliner französischen Gemeinde ganz regulär eingetragen, weil man in Köpenick zu dieser Zeit die Pfarrer aus Berlin kommen ließ. Die im Fontane-Archiv kopiert aufbewahrten Kolonie-Einträge(Filmsignatur 19FA12002000007, Nr. 9783) sind keine Taufzeugnisse, sondern Vermerke für die Rückkehr Pierre Barthélemy Fontanes und seiner Kinder nach Berlin, wie sie nach Wegzügen – erst nach Köpenick, dann nach Liegnitz – erforderlich waren. Falsch ist die verschiedentlich zu lesende Angabe, die Taufen seien in der Köpenicker Laurentiuskirche vorgenommen worden. Sie finden sich in dieser evangelischen Kirche nicht und hätten gerade bedeutet, dass die Kinder nicht mehr der Französischreformierten Gemeinde angehört hätten. 5 Der Taufeintrag lautet: Fontane. Le 26 Decembre 1801. Mr. le Pasteur Hauchecorne a batisé dans le Temple du Fauxbourg de Koepenick Ferdinand Auguste, né le 8. du dit mois à 8½ heures du Soir. Fils de Pierre Barthélemi Fontane, Secretaire privé de S. M. la Reine, et de Anne Marie Reimann sa femme, tout deux natifs de Berlin. Il à é té presenté par Chrêtien Werner et par Chrêtienne Reimann née Donath, les Parain et Maraine. Abgesehen von Namen und Daten lautet der Taufeintrag für Fontanes Vater – einschließlich der Fehlschreibungen – ebenso. 6 Th. Fontane Von Zwanzig bis Dreißig , Abschnitt»Mein Leipzig lob ich mir«, Sechstes Kapitel: Mein Onkel August (Fortsetzung). 7 Horlitz, Manfred: Neue Erkundungen zu Theodor Fontanes Vorfahren mütterlicherseits . In: Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft Nr. 42. Neuruppin 2012. S. 48–54. 8 Alle Angaben zu den Kirchenverhältnissen der Berliner Französischen Gemeinde stammen aus Muret, Eduard: Geschichte der Französischen Kolonie in Brandenburg-Preußen . Berlin 1885, hier S. 170. Dieses mit großer Sorgfalt gearbeitete Standardwerk zur Berliner Koloniegeschichte ist auch im Internet aufrufbar: https://digital.ub.uni-potsdam. de/content/pageview/18202. 9 Der Grund des Auszuges der Französischen Gemeinde aus der Friedrichswerderschen Kirche waren Streitigkeiten wegen der Kosten. Den Vorgängerbau, den»langen Stall«, hatten sich zwei Kirchen geteilt. Der nördliche, direkt an die wichtigsten Gebäude der Französischen Kolonie angrenzende Teil war die Französische Kirche, der südliche Teil, auf der Fläche des heutigen SchinkelBaues stehend, eine deutsch-evangelische Kirche. Die neue Friedrichswerdersche Kirche sollte – mit unterschiedlichen Gottesdienstzeiten – abwechselnd genutzt werden, aber zu gemeinsam getragenen Kosten. Wegen der weit stärkeren Inanspruchnahme der Kirche durch die evangelische Gemeinde ging das auf die Dauer nicht gut. 10 Welge, M. und F.: Klarstellungen zu Th. Fontanes Aufnahme in die Franz. Kirche zu Berlin . In: Die Hugenottenkirche 33(1980), Nr. 2, S. 5 f.
Heft
(2020) 110
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