Abschied von Günter de Bruyn Berbig 163 »gelingt, renommierte Autoren für die Mitarbeit zu gewinnen« 4 . Unter den nachstehend abgedruckten Reaktionen der Angefragten findet sich auch die von Christa Wolf mit einem Fingerzeig:»Dabei habe ich noch einen Vorschlag an Sie, zur Erweiterung der Autorenliste: Der bei uns(in der DDR) gut bekannte Autor Günter de Bruyn beschäftigt sich, wie ich weiß, seit einiger Zeit mit Fontane und hätte auch Lust, diese Beschäftigung einmal in eine schriftliche Äußerung münden zu lassen.« 5 Am Ende aller Statements von Heinrich Böll, Günter Grass über Uwe Johnson bis zu Hans Scholz und Christoph Meckel – nach der Mitteilung, dass der Verlag das Vorhaben fallen lassen müsse! – druckte die Zeitschrift doch noch das, was der so prominent Empfohlene erwidert hatte:»Doch er hätte auch ablehnen können.(Wie viele vor ihm hatten das schon getan!). Er redete um die Sache herum, gewiß, aber wenn man die unwichtigen Worte seiner halbstündigen Antwort wegließ, blieb nichts übrig als: Ja, ja, ja, ja, ja!« 6 Fünfmal Ja. Das war eine Willensbekundung, und was für eine. Der Bekundung folgte ein Jahr später das Bekenntnis. Fontane sei ein»Fixstern«, stets komme Neues hinzu, ohne dass das Bekannte an Bedeutung verlöre. Mit diesen Aussagen leitete de Bruyn eine Ausgabe von Stine, Irrungen, Wirrungen und Mathilde Möhring ein, die der Verlag Neues Leben 1970 Günter de Bruyn im Literarischen Colloquium Berlin, November 1987 © Renate von Mangoldt
Heft
(2020) 110
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