hat ein Fontane-Forscher gemeint, wer sich das Vergnügen mache, könne aus Fontane mit dessen eigenen Worten einen Ultraroyalisten, einen waschechten Reaktionär, aber auch einen Parteigenossen des vierten Standes oder einen Kommunisten machen. Daran bleibt Richtiges [.. (8 f.)
3 Vgl. L.-S. Rez. der Neuauflage der Kriegsbücher durch den Historiker Gordon Craig in Francia 14 (1986), 610-617.
4 Die genauen Gründe, weshalb Fontane die Handlung unbedingt abändern mußte, legt der Verf. in einem Aufsatz über die Quellen zu Der Stechlin dar, der in einem von Christian Grawe herausgegebenen Sammelband im Reclam- Verlag, Stuttgart, hoffentlich bald erscheint.
5 Vgl. Gerhard Friedrich, Fontanes preußische Welt. Armee — Dynastie — Staat (Herford; Mittler, 1988), das die Briefe rein hermeneutisch zu erschließen versucht und dabei „Kartenhäuser" aufstellt, die beim kleinsten Fehlernachweis in sich Zusammenstürzen.
6 S. „Meine Kinderjahre: die Brücke zwischen Leben und Kunst". Eine Analyse der Fontaneschen Mehrdeutigkeit als Versteck-Sprachspiel im Sinne Wittgensteins", in Fontane aus heutiger Sicht, Hrg. Hugo Aust (München; Nymphenburger, 1980), 143-182.
7 Aus: „Politik als Gesellschaft und Kunst: Güldenklees Toast in Effi Briest", in Formen realistischer Erzählkunst. Fs. für Charlotte Jolles, Hrg. Jörg Thunecke et al. (Nottingham; Sherwood, 1979), S. 558.
8 „Theodor Fontane in der Rolle des vaterländischen Schriftstellers. Bemerkungen zum schriftstellerischen Sozialverhalten", in FB H. 44, 1987/2, 644—667.
9 Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen 199 (Frankfurt a/M; Suhrkamp, 1967), S. 105.
Plett, Bettina: Die Kunst der Allusion. Formen literarischer Anspielungen in den Romanen Theodor Fontanes. — Köln, Wien: Böhlau Verlag 1986. X, 472 S,
(Rez.: Peter Wruck, Berlin)
Ein Jahr nach der Habilitationsschrift von Lieselotte Voss zur „Zitatstruktur" in den Romanen Fontanes („Literarische Praefiguration dargestellter Wirklichkeit bei Fontane". — München: Fink 1985. Vgl. Fontane Blätter 1988, H. 45) lag Bettina Pletts Dissertation im Druck vor, die sich mit den „Formen literarischer Anspielungen" in diesen Romanen befaßt. Man kann mit dem Zufall, der die Duplizität herbeigeführt hat, ganz einverstanden sein, denn die Arbeiten stehen einander nicht im Licht, sondern ergänzen und relativieren sich vorteilhaft. Bisher wurden die zahlreichen Rückgriffe, mit denen Fontane vorhandenes literarisches Geistesgut für seine Erzählungen mit Beschlag belegte, erst mehr oder weniger vereinzelt oder in anderen Zusammenhängen erörtert. Nun war offenbar die Zeit für eine zusammenfassende und differenzierende Untersuchung reif. Unabhängig
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