Heft 
(1989) 48
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hat ein Fontane-Forscher gemeint, wer sich das Vergnügen mache, könne aus Fontane mit dessen eigenen Worten einen Ultraroyalisten, einen waschechten Reaktionär, aber auch einen Parteigenossen des vierten Standes oder einen Kommunisten machen. Daran bleibt Richtiges [.. (8 f.)

3 Vgl. L.-S. Rez. der Neuauflage der Kriegsbücher durch den Historiker Gordon Craig in Francia 14 (1986), 610-617.

4 Die genauen Gründe, weshalb Fontane die Handlung unbedingt abändern mußte, legt der Verf. in einem Aufsatz über die Quellen zu Der Stechlin dar, der in einem von Christian Grawe herausgegebenen Sammelband im Reclam- Verlag, Stuttgart, hoffentlich bald erscheint.

5 Vgl. Gerhard Friedrich, Fontanes preußische Welt. Armee Dynastie Staat (Herford; Mittler, 1988), das die Briefe rein hermeneutisch zu erschließen versucht und dabeiKartenhäuser" aufstellt, die beim kleinsten Fehlernach­weis in sich Zusammenstürzen.

6 S.Meine Kinderjahre: die Brücke zwischen Leben und Kunst". Eine Analyse der Fontaneschen Mehrdeutigkeit als Versteck-Sprachspiel im Sinne Wittgen­steins", in Fontane aus heutiger Sicht, Hrg. Hugo Aust (München; Nymphen­burger, 1980), 143-182.

7 Aus:Politik als Gesellschaft und Kunst: Güldenklees Toast in Effi Briest", in Formen realistischer Erzählkunst. Fs. für Charlotte Jolles, Hrg. Jörg Thu­necke et al. (Nottingham; Sherwood, 1979), S. 558.

8Theodor Fontane in der Rolle des vaterländischen Schriftstellers. Bemerkun­gen zum schriftstellerischen Sozialverhalten", in FB H. 44, 1987/2, 644667.

9 Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen 199 (Frankfurt a/M; Suhrkamp, 1967), S. 105.

Plett, Bettina: Die Kunst der Allusion. Formen literarischer Anspie­lungen in den Romanen Theodor Fontanes. Köln, Wien: Böhlau Verlag 1986. X, 472 S,

(Rez.: Peter Wruck, Berlin)

Ein Jahr nach der Habilitationsschrift von Lieselotte Voss zurZitatstruktur" in den Romanen Fontanes (Literarische Praefiguration dargestellter Wirklichkeit bei Fontane". München: Fink 1985. Vgl. Fontane Blätter 1988, H. 45) lag Bet­tina Pletts Dissertation im Druck vor, die sich mit denFormen literarischer An­spielungen" in diesen Romanen befaßt. Man kann mit dem Zufall, der die Dupli­zität herbeigeführt hat, ganz einverstanden sein, denn die Arbeiten stehen ein­ander nicht im Licht, sondern ergänzen und relativieren sich vorteilhaft. Bisher wurden die zahlreichen Rückgriffe, mit denen Fontane vorhandenes literarisches Geistesgut für seine Erzählungen mit Beschlag belegte, erst mehr oder weniger vereinzelt oder in anderen Zusammenhängen erörtert. Nun war offenbar die Zeit für eine zusammenfassende und differenzierende Untersuchung reif. Unabhängig

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