Heft 
(2021) 111
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Rezensionen zu Bd. 1.1 93 15. Anonym. In: Europa([Beilage]: Europa-Chronik),[August] 1873. 16. H. In: Wissenschaftliche Monats-Blätter,[August] 1873. Th. Fontane. Der Krieg gegen Frankreich 1870–71, I. Band: Der Krieg gegen das Kaiserreich. I. Halbband: Bis Gravelotte, 18. August 1870. Mit 32 Plänen in Holzschnitt. Berlin, Geheime Ober-Hofbuchdruckerei(R. v. Decker). 1873. VII. u. 362 SS. 8. Preis 2 Thlr. Eine vortreffliche, wohl nur etwas zu poetisch gehaltene Darstellung des grossen Krieges, die nicht nur für militärische Kreise grosses Interesse hat, wie so manche andere neuere Publicationen ähnlicher Art, sondern sich an das gesammte deutsche Publicum wendet. Während das»Tagebuch« von Hirtl und von Gosen bei seiner breiten Anlage, unbeschadet seiner sonsti­gen Vorzüge, doch eine gar schwere Lectüre ist, können wir hier an Fontane´s Hand leicht und klar die welterschütternden Ereignisse verfol­gen, die, so lebhaft sie noch in unserer aller Gedächtniss stehen, auch der Nachwelt in würdiger Form und lesbarer Darstellung überliefert zu werden verdienen, wie wenige andere Kriegsgeschichten des neunzehnten Jahr­hunderts. H. 17. 5. In: Militair-Wochenblatt, 8. Oktober 1873. Der Krieg gegen Frankreich 1870–71. Von Th. Fontane. Berlin. Decker. In der reichhaltigen militair-belletristischen Literatur nehmen Fontanes Werke eine der ersten Stellen ein. Bei eingehender Sachkenntniß halten sie in fesselnder, lebendiger Darstellung die Grenze ein, welche militairwis­senschaftliche Schriften von solchen scheidet, die, für das größere Publi­kum geschrieben, zugleich unterhalten und belehren sollen. Der vorliegen­de erste Halbband des ersten Theiles geht nur bis zur Schlacht bei Gravelotte; in der politischen Einleitung über die Veranlassung des Krie­ges, werden die bekannten Schriften von Benedetti und Gramont benutzt und zum Theil widerlegt. Sehr richtig sagt der Verfasser»die Schwäche, die Unordnungen, die Verlegenheiten des Kaiserreichs, indem sie dasselbe der nationalen Exaltade in die Arme trieben, sie schufen den Krieg.« Aber nicht Frankreich wollte den Krieg, es war nur eine kleine bunte, anmaßende Min­derzahl, von der Frankreich sich schweigend, theilweise gegen bessere ­Ueberzeugung zustimmend, fortreißen ließ. Diese in der Geschichte jenes Landes immer, auch in den letzten Monaten wiederkehrende Erscheinung,