Heft 
(2021) 111
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Rezensionen zu Bd. 1.2 111 Darstellung und nicht eines flüchtig zusammengeschriebenen Gelegenheits­machwerks sei. Und wenn ein solches Vorgefühl(wie häufiger noch bei uns in Deutschland wenigstens das gegentheilige, aus der beliebten Schäbigkeit unserer buchhändlerischen Ausstattung abgeleitete) zuweilen täuschen mag hier in diesem Fall bestätigt, wie wir gesehen haben und jeder Leser sich überzeugen mag, die Wirklichkeit, der Inhalt des Bandes dasselbe aufs Vollständigste. Mit Spannung, aber auch mit wohlbegründeter Zuversicht, sehen wir dem Erscheinen des folgenden entgegen, in welchem es eine viel­leicht noch schwierigere Aufgabe, einen noch zersplitterteren, zerfahrene­ren Stoff künstlerisch zu bewältigen gilt, entgegen. L. P. 31. Johann Nosinich. In: Streffleur´s österreichische militärische Zeitschrift(Literaturblatt), September 1874. 32. R. In: Literarisches Centralblatt für Deutschland, 28. November 1874. 33. Arthur Freiherr von Fircks. In: Blätter für literarische Unter­haltung, 27. Mai 1875. Der Krieg gegen Frankreich 1870–71. Von Th. Fontane. Erster Band: Der Krieg gegen das Kaiserreich. Erster Halbband: Bis Gravelotte, 18. August 1870. Zweiter Halbband: Von Gravelotte bis zur Capitulation von Metz, 19.  August bis 27. October 1870. Mit 67 Plänen in Holzschnitt. Berlin, v. Decker. 1873. Gr. 8. 14 M. 50 Pf. Unter den für nichtmilitärische Leser bestimmten Schriften über den deutsch-französischen Krieg nimmt Fontanes Werk den ersten Platz ein. Lebendig und anschaulich wird der Verlauf des Feldzugs und der ursächli­chen Zusammenhang der Operationen geschildert, ohne den Besitz fach­männischer Kenntnisse für das Verständniß zu bedingen. Fontanes Urtheil über die französischen Heerführer ist durchaus maßvoll, die Beurtheilung des feindlichen Heers sogar etwas optimistisch gefärbt, denn der innere Werth der kaiserlichen Truppen ließ gar vieles zu wünschen übrig; auch war die Organisation der Verwaltung, namentlich in Bezug auf den Ueber­gang vom Friedensfuß auf den Kriegsstand, keineswegs mehr auf der Höhe der modernen Kriegswissenschaft, wie von gegnerischer Seite inzwischen selbst dargethan wurde. Die Einleitung behandelt die Veranlassung zum Kriege, und zwar unter Benutzung der von seiten Benedettis sowie des Herzogs von Gramont veröf-