Rezensionen zu Bd. 1.2 113 und Leiden des deutschen Heers behandelt. Nach dieser Richtung wird eine außerordentliche Fülle allgemein interessanter Mittheilungen beigebracht, von denen namentlich die geschickt in die Schilderungen eingewobenen zahlreichen Feldpostbriefe sowie viele der damals in der deutschen und fremdländischen Presse veröffentlichten Kriegscorrespondenzen von bleibendem Werthe sind. Mit Ausnahme des von Georg Hirth veröffentlichten »Tagebuchs des deutsch-französischen Kriegs« ist uns kein anderes diese Periode behandelndes Werk bekannt geworden, welches nach der zuletzt erwähnten Richtung ebenso reich ausgestattet ist. Auch die Beigabe der vielen in den Text hineingedruckten Kartenskizzen und Gefechtspläne verdient besondere Anerkennung bei einem vorzugsweise für nichtmilitärische Leser bestimmten Werke, zumal dieselben auf Wiedergabe der für das Verständniß der geschilderten Operationen unentbehrlichen Punkte und Linien beschränkt wurden. Alles weitere Detail wurde ausgeschieden, wodurch diese kleinen Zeichnungen sehr an Uebersichtlichkeit gewannen. Die im Text enthaltenen, den Gefechtsbeschreibungen in der Regel unmittelbar vorangestellten Terrainschilderungen sind ungemein plastisch und machen es der Phantasie des Lesers leicht, die fehlenden Details der Zeichnung zu ergänzen. Diese Terrainbeschreibungen beruhen meist auf an Ort und Stelle vom Verfasser gewonnenen Eindrücken und zeichnen sich dadurch vortheilhaft aus vor ähnlich Darstellungen fachmännischer Schriften, welche lediglich aus kartographischen Studien hervorgingen. Das ganze Buch ist volksthümlich, dabei aber durchaus vom künstlerischen Standpunkte geschmackvoll geschrieben. 34. R. R. In: Organ der Militär-wissenschaftlichen Vereine (Bücher-Anzeiger), 1875.
Heft
(2021) 111
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