Heft 
(2021) 111
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178 Fontane Blätter 111 Labor bewegungen kommt hinzu. Schließlich haben die wegweisenden, recher­chestarken Briefeditionen der vergangenen Jahre unser Wissen um das Briefwerk Fontanes erweitert und vertieft. Diese Aktivitäten will das Fontane-Archiv künftig mit der Fontane Briefdatenbank koordinieren, integrieren und sie zudem mit nationalen und internationalen Verbunddatenbanken(v.a. mit dem Dienst correspSearch) verknüpfen. Die Fontane Briefdatenbank hat sich, wie einst das ›Hanser Briefverzeichnis‹, die Verzeichnung sämtlicher bekannter Briefe von Theodor­Fontane zum Ziel gesetzt die Verzeichnung der sogenannten Ge­genbriefe, also aller Briefe an Theodor Fontane wird derzeit, unter anderem auf der Grundlage der Fontane Chronik, vorbereitet. Erfasst werden neben brieftypischen Metadaten(›Formalerschließung‹) und einer Verschlagwor­tung(›Sacherschließung‹) auch Standortnachweise sowie Informationen zur Druckgeschichte. Für die Nutzerinnen und Nutzer werden all diese Daten durchsuchbar über ein an bekannte Katalogsysteme angelehntes Interface, das verschiedene Suchstrategien erlaubt. Als Grundlage der Datenbank, die als work in progress fortan redaktio­nell im Fontane-Archiv betreut wird, dienen zunächst die im Archiv seit dessen Gründung zusammengetragenen Datenbestände sowie die geprüf­ten und korrigierten Datensätze des ›Hanser Briefverzeichnisses‹: ein Be­stand von derzeit etwa 6.200 Datensätzen. Die systematische Berücksichti­gung des im Zuge jüngerer Editionsvorhaben entstandenen Wissens wird in den kommenden Jahren erfolgen. Die Fontane Briefdatenbank ist im dop­pelten Sinne als offenes Kulturdatenangebot konzipiert: Es steht allen Nut­zerinnen und Nutzern dauerhaft frei zur Verfügung. Zugleich bleibt die Fon­tane Briefdaten bank weiterh i n dem Geist ei ner of fenen»Gemei nschaf tsarbeit« verpflichtet: Wir bitten alle Forscherinnen und Forscher, alle Fontane-Ken­nerinnen und-Kenner darum, ihr Wissen zu bisher unverzeichneten Briefen und Briefkonvoluten, aber auch Korrekturen oder Ergänzungen zu bereits verzeichneten Korrespondenzstücken an das Fontane-Archiv zu melden und so an der Pflege des Datenbestandes mitzuwirken, der von nun an dauerhaft für die digitale Bearbeitung und Nutzung zur Verfügung steht. 4. Fontane Chronik digital Die von Roland Berbig unter Mitarbeit von Josefine Kitzbichler in gut einem Jahrzehnt erarbeitete, fünf Bände umfassende Theodor Fontane Chronik galt bereits bei ihrem Erscheinen im Jahr 2010 als ein ausgezeich­netes Beispiel»germanistischer Grundlagenforschung«, 11 als»unverzicht­bares Arbeitsinstrument« der Fontaneforschung und als ein lesenswertes »Berlinhistorisches Mosaik des 19. Jahrhunderts«. 12 Berbig schließt mit sei­nem Chronik-Projekt ebenfalls an die Traditionen der Fontaneforschung