Heft 
(2021) 112
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Schwiegertochter Martha Robert  Seiler 143 Der»Spandauer Bock« auf einer Postkarte von 1910 kleinen Anfängen mit einem Bierausschank, zu dem ihm die aus Bayern stammende preußische Königin ein Pachtgrundstück überlassen hatte, war ihm der Aufbau eines großen Unternehmens gelungen. In den zwei Gastsä­len seiner Brauerei, dem»Spandauer Bock« und der»Zibbe«, fanden Tausen­de Besucher Platz, und wenn sich auch oftmals Radau-Nachrichten mit die­sen Namen verbanden, das seriöse Publikum blieb deshalb nicht aus und sorgte für enorme Umsätze. 6 An manchen Tagen wurde sogar Eintritt erho­ben(und für wohltätige Zwecke verwendet), um den Andrang zu begrenzen. Eine der ersten elektrifizierten Strecken der Berliner Pferdebahn führte von Charlottenburg zum Spandauer Berg, wo zu dieser Zeit aber schon Bech­manns Söhne die Inhaber waren. Auch die Fontanes hatten verschiedene Male das Lokal besucht, wie Notizen von 1866, 1868 und 1881 belegen. So hatten sie im Mai 1881 gemeinsam mit Nachbarn aus dem Johanniterhaus eine Droschkenfahrt dorthin unternommen. 7 Schon bei dem Verlobungsbesuch hört Fontane von zwei»kinderlosen Onkels«, die dem jungen Paar einmal einen»kolossalen Batzen« würden ver­erben können. 8 Das waren die Bechmannsöhne Johannes und August, ver­heiratet zwar, aber eben kinderlos, die jedoch die Brautleute dann lange überlebten. Nicht berührt wird, welches Zugeständnis die Bechmann-Kin­der für ihr Erbe hatten machen müssen. Conrad Bechmann war katholisch und hatte auch von seinen Kindern katholische Heiraten verlangt. Zwar hat­te er selbst eine Protestantin zur Frau genommen und sie auch protestan-